Kitabeschäftigte, Krankenhauspersonal, Beschäftigte der Sozialdienste und Reinigungsbeschäftigte aus Braunschweig, Wolfsburg, Peine, Gifhorn, Wolfenbüttel und Salzgitter sind am nächsten Freitag zum Streik aufgerufen. In Braunschweig werden sie eine Kundgebung und Demonstration durchführen, um auf ihre Tarifverhandlungen aufmerksam zu machen. In der letzten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber erneut kein Verhandlungsangebot vorgelegt.
Dana Bredau, ver.di-Aktive und Erzieherin der Stadt Braunschweig erklärt dazu: „Ich finde das respektlos gegenüber unserer Arbeit, ob Krankenhaus, Kita oder Sozialarbeit, meine Kolleginnen halten den öffentlichen Dienst am Laufen. Die kommunalen Arbeitgeber hatten Monate Zeit, um uns ein anständiges Angebot vorzulegen und die Arbeit der Kitas ist das Fundament, auf dem Bildung ihren Anfang nimmt, um dem Fachkräftemangel für kommende Jahrzehnte entgegenzuwirken“
Hera Simon, Intensiv-Pflegerin Braunschweiger Städtischen Klinikum und Mitglied der ver.di Streikleitung ergänzt: „Wir können das Klagen über leere Kassen nicht mehr hören. Deswegen überreichen wir den Arbeitgebern ein Riesentrostpflaster und den größten Schnuller Niedersachsens. Leere Kassen sind ein hausgemachtes Problem. Möglichkeiten, die Einnahmen der öffentlichen Hand zu erhöhen gibt es genug. Eine Vermögenssteuer oder die Abschaffung der Schuldenbremse wären erste Schritte, um die Kommunen besser zu finanzieren. Unsere Botschaft richtet sich nicht nur an die Kommunen, sondern auch an die zukünftige Bundesregierung.“
Der bundesweite Branchenstreiktag für Berufe, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, findet am Vortag des internationalen Frauentages statt. Damit soll auch auf die fehlende gesellschaftliche Anerkennung von Care-Tätigkeiten, also der Pflege, Sorge und Betreuung von anderen Menschen, hingewiesen werden. Der Streik soll den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen, endlich ein akzeptables Angebot vorzulegen.
Streikkundgebung: Freitag, 07.03.2025, 11:00, Platz der Deutschen Einheit, Braunschweig
im Anschluss Demonstration durch die Fußgängerzone
Sebastian Wertmüller
