7 + 1 Fragen an: Dagmar I. Glausnitzer-Smith

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1. Wer bist Du? Beschreib Dich in einem Satz!

 Mein Name ist Dagmar I. Glausnitzer-Smith und in meinem Leben als Künstlerin untersuche ich meine Position in der Welt.

Manchmal bin ich Seven of Eglise in einer Kollaborations-Performance-Art-Live-Action mit experimentellem Klang von Eru, manchmal fühle ich mich als Medium in der Zusammenarbeit mit den Studenten an den Universitäten in London und anderenorts.

 

2. Warum lohnt es sich, eine Performance von Dir zu besuchen?

Konzepte für die Live-Performance-Arbeit erforscht die Idee zwischen zwei simultanen Aktionen: Klangarbeit/Tonexperiment und Performance Art. Die Zusammenführung präsentiert sich als unabhängige Entitäten. Die Synthese ist ein Bild, welches über der Live-Performance steht. Die Zeitwahrnehmung scheint illusorisch und das Gesehene wird transparent.

Erus Klangexperimente basieren auf kosmischen und molekularen Tonstimmungen. Es ist unsere Absicht, als Musiker und als Performance-Künstlerin in einer unbewussten Verbindung im Moment zu agieren. Diese angenommene Paradoxie wird zum Gegenwärtigen. Das Bild wird deutlich in den Augen und Ohren des Betrachters.

 

3. Welche Performance möchtest Du hier präsentieren und warum?

 In den letzten Monaten hat es einige Projekte gegeben, die sich als Performance for the Camera verstehen. Objekte, Zeitrahmen und Installationen werden in einem Konzept vorgedacht und ereignen sich dann für die Kamera im Moment der Aufzeichnung. Nur der Rahmen dieser bewegten Bilder wird editiert. Es ist mir gelungen erstmalig meine eigene Stimme, als Objekt in die Aktion zu integrieren. Worte und Texte ergeben sich ausschließlich in der Situation.

Alles gilt!

 

 

Performance „Giraffeimania Duo“  http://youtu.be/mWsS4XqZ4yk

 

Im Vordergrund der Performance steht immer das Bild in seiner Tiefe, den Vielschichtigkeiten, den Farben, der Präsentation, den Fragen und Widersprüchen, die sich teils im Hintergrund verbergen. Jede Situation birgt unzählige Entscheidungsmöglichkeiten, aber Lösungen existieren nicht. Der Bauch hat die Macht.

 

 

Performance „die Lieblingsfrau“  http://youtu.be/UhsM2_yeRYY

 

 

4. Was war Dein spannendstes Performancekunst-Erlebnis?

Erst kürzlich im letzten Jahr während der Veranstaltung kunst…hierundjetzt,  dem Braunschweiger Kunstfest der Offenen Ateliers, fand eine Performance statt als Eru und Seven of Eglise im Gebäude von PR Nord an der Wolters Brauerei. Als ich begann den Raum einzurichten, entwickelten sich die Elemente, die ich ins Konzept aufnehmen würde. Eine Gummibandkette aus hunderten zusammengeknoteten bunten Gummibändern kämpfen mit unflexiblen, harten Teppichen in grau. Ich nähte Fußschlaufen an 4×2 m große Teppichrestrollen, Teppichreste wurde zu grauen Säulen, Teppichreste lehnten als Linien gegen die weißen Kalkwände des Raumes, Regale wurden mit Teppichresten gefüllt. Minuten vor Beginn der Performance fand ich ein orangefarbenes Regencape und etliche 4×4 cm kleine, klebbare Korkplättchen, die vor einigen Jahren schon mit Leinwandfragmenten beklebt waren und bereits in einem Holzkasten warteten. In meinem Leben versammele ich Dinge, die zu Objekten werden.

Gesammelt und nervös trat ich in den Raum und alles verband sich zu einer erlebbaren Komposition.

Der Titel der Arbeit: Gummiverzug.

 

5. Wo findet man Dich im Internet?

 

www.dagmarglausnitzer.de

www.werftraum.org

www.transitstation.org

www.kunstwirkstoff.de

www.eru7eglise.kunstwirkstoff.de/

http://werftraumrot.blogspot.com/

http://transitstationcopenhagen.blogspot.com/

 

6. Welche Unterstützung wünschst Du Dir von der Stadt Braunschweig?

Verschiedene Konzeptangebote gingen schon an Immobilienfirmen, um kurzfristig ungenutzte Räume für Kunstaktionen zu nutzen: Projektionen, Ausstellungen und Aktionen wie die Vertagung. Bisher gab es noch keine Reaktionen.

Kunstaktionen (1/2stündig) könnten vor Veranstaltungen in der Stadthalle oder Volkswagenhalle organisiert werden.

 

7. Welche Botschaft hast Du mit Deiner Kunst?

Schaut her Eure Füße, schaut her Eure Schuh, vielleicht gibt es Löcher in den Sohlen, dann tut es eben ein wenig weh, weh.

 

 

Performance „ausblueten“ http://youtu.be/tLXFMO0ixxc

 

+ 1: Was bewegt sich denn im Werk?

Das ist nicht mehr das Gewusste, sondern die Ahnung von dem, was passieren könnte:

1. Die Denksäulen sind ein Testat gesellschaftlicher Delogierung von Erwartungshaltungen gegenüber konventioneller Räume und Plätze und Kunstaktionen.

2. Die Tirade am Hut ist Aktion in Kunst in Aktion entwickelt beim Déjeuner mit Deixel, denn jeder Mensch hat einen Hut, auch wenn er noch längst nichts von ihm weiß, so wird der Hut den Geist beschützen.

 

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