Sanierungsmaßnahmen Zeppelinstraße und Zimmerstraße – Bäume erhalten

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Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig
c/o Umweltzentrum Braunschweig e. V.
Hagenbrücke 1/2, 38100 Braunschweig
mail: bi-baumschutz-braunschweig@gmx.de
web: bi-baumschutz-braunschweig.jimdo.com

Braunschweig, 22. Januar 2018

Offener Brief
                                                                                                     

 

Sanierung Zeppelinstraße
Sanierung Zimmerstraße

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,

die BürgerInitiative Baumschutz Braunschweig appelliert an die Stadtverwaltung und die Politikerinnen und Politiker der Stadt Braunschweig, sich für den Erhalt der Bäume in der Zeppelinstraße und in der Zimmerstraße einzusetzen.

Die Stadt selbst spricht von notwendigem Stadtgrün, veranstaltet den Tag des Baumes, den Langen Tag der Stadt-Natur und ist Mitglied im Klima-Bündnis der europäischen Städte. Auch deshalb erwarten wir von der Stadt ein entsprechend konsequentes und umsichtiges Handeln zum Erhalt unserer wertvollen Stadtbäume. Stets sollten alternative baumerhaltende Methoden gesucht und bevorzugt werden, denn neu gepflanzte Bäume brauchen vierzig bis hundert Jahre, ehe sie soviel Sauerstoff produzieren können, wie uns die großen Stadtbäume jetzt geben.

Bei notwendigen Straßenarbeiten sollte der Schutz der vorhandenen Bäume immer oberste Priorität haben. Für das Braunschweiger Stadtbild ist es wichtig, Altes, Gewohntes, Traditionelles und Vertrautes bestehen zu lassen. Gerade der Charakter der Zeppelinstraße mit ihren dichten Baumkronen ist, – so wie sie jetzt ist, –
kennzeichnend und prägend für das spezielle Viertel im östlichen Ringgebiet. Die beruhigende und positive Wirkung der Bäume ist bei unserer stressigen Lebensweise ein Gesundheitsfaktor, der nicht unterschätzt werden sollte: Lärmschutz, Kühlung und Schatten im Sommer, Regenwasser- und Luftfeuchtigkeitsregulierung, Lebensraum für Singvögel, Fledermäuse und andere Tiere, Blätterrauschen, CO2-Umwandlung in Sauerstoff (= Klimaschutz!), Schadstoffabbau u. v. A. m.

Zur Zeppelinstraße erhalten Sie anbei unser Schreiben an die Bezirksratsmitglieder.

Bei der Zimmerstraße (östliche Seite) wünschen wir uns, gemeinsam mit vielen Anwohner/innen, dass die Sanierung sich nach den vorgestellten Plänen auf den Teil vom südlichen Bordstein bis zu den nördlichen Grundstücksgrenzen einschließlich der neu geplanten Einmündung zum Hagenring beschränkt, da eine
Notwendigkeit zur Sanierung von Leitungen nach den bisherigen Informationen nicht gegeben ist. So würden die sechs Kirschbäume erhalten bleiben, die Straßenoberfläche, die Einmündung zum Hagenring und der nördliche Gehweg wären erneuert und es gäbe fünf neue Bäume. Es sollte geprüft werden, ob auch sechs Bäume neu gepflanzt werden könnten (= Ersatz 1:1). Wenn dann in hoffentlich ferner der Zukunft die Leitungen unter dem südlichen Gehweg erneuert werden müssten, was den Tod der sechs Kirschbäume bedeuten würde, hätten die jungen kleinen Bäume auf der Nordseite wenigstens schon einige Jahre zum
Wachsen gehabt!

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Renate Rosenbaum,
Sabine Sambou u.
Edmund Schultz

2. Brief

2 Kommentare

  1. Klimaschutz in Braunschweig scheint ein Fremdwort zu sein.

    Die Wirtschaftlichkeit und der Profit stehen leider immer wieder im Vordergrund.

    Unsere Kommunalpolitik ist, mit wenigen Ausnahmen, an guten Lösungen zwischen Mensch, Tier und Natur einfach nicht interessiert.

    Oft sind zwar Lippenbekenntnisse – aber kein konkretes Handeln für den Natur und Umweltschutz sichtbar.
    In den letzten Jahren hat Braunschweig sehr viel Natur und somit auch den Lebensraum für viele Tiere verloren. Welche Aufgaben übernimmt überhaupt das Umweltamt in Braunschweig? Wie soll es weitergehen?

    Naturnahe innerstädtische Flächen tragen nebenbei nicht unerheblich zum Wohlbefinden im städtischen Bereich bei!

    „Erst wenn der letzte Baum gerodet,

    der letzte Fluß vergiftet,

    der letzte Fisch gefangen ist,

    werdet ihr feststellen,

    daß man Geld nicht essen kann.‘‘

    (Weissagung der Cree)

  2. Ob diese traurige „3-Schritte-zurück 1-Schritt-vor Klima-und-Umweltpolitik“ langfristig wirtschaftlich ist, wage ich zu bezweifeln. Geldschulden könnten beglichen werden, Biotope, Parks, Garten- und Auengebiete, können einmal vernichtet nicht wieder hergestellt werden. Sie sind wichtige Teile eines größeren Ganzen, geht ein Teil verloren bricht ein ganzes System zusammen. Die dadurch entstehende Schuld lässt sich mit Geld nicht ausdrücken. Bezahlen müssen es letztlich alle (Mensch und Natur), Gewinnen tun nur einige wenige. … Was hätte man mit dem Geld, der Zeit, der Arbeitskraft, der Energie, die z.B. in der sogenannten Umgestaltung des Aegidienmarktes steckt (wo scheinbar das einzigste Grün der Rasen zwischen den Straßenbahngleisen ist) nicht auch machen können ….

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