Offener Brief an Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum

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vom Sylvia Wolter, Arbeitskreis Schuntersiedlung

In der Schuntersiedlung im Norden Braunschweigs werden nach und nach wichtige Einrichtungen für die Versorgung der Bewohner geschlossen. Der Arbeitskreis Schuntersiedlung hat sich deshalb nun mit einem offenen Brief an den Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum gewandt, um auf diese ungute Entwicklung aufmerksam zu machen, Änderungen anzuregen und nach Antworten zu fragen:

Sehr geehrter Herr Dr. Kornblum

Mein Name ist Sylvia Wolter. Ich wohne seit 20 Jahren in der Schuntersiedlung.

Dieser lange Zeitraum ermöglicht es mir, die Entwicklung in diesem Quartier zu verfolgen. Diese Entwicklung bereitet mir inzwischen große Sorgen und deshalb wende ich mich heute mit diesem „Offenen Brief“ an Sie.
Alles begann 2010 mit der Absicht die Grund- und Hauptschule in der Schuntersiedlung zu schließen. Damals konnte dieses Vorhaben, auch dank eines großen Bürgerprotests, wenigstens teilweise abgewendet werden. Die Grundschule blieb uns erhalten. Inzwischen befinden wir uns im Jahr 2022 und die Grundschule in der Schuntersiedlung steht vor dem Aus.

Grundschule Schuntersiedlung – steht vor dem AUS

Hier möchte ich Sie fragen, ob es einen Plan zur Nachnutzung der zukünftig leerstehenden Gebäude gibt. Eine fehlende Grundschule hat zur Folge, dass die Attraktivität für Familien mit Kindern, in diesem Stadtteil zu wohnen, sinken wird.

Vielleicht gibt es Planungen zur Umgestaltung der Schuntersiedlung, eventuell auch gemeinsam mit der BBG, die hier ja viele Mietwohnungen bereit hält?

Obwohl jetzt zwei Grundschulen in Kralenriede zusammengelegt werden, ist der Bau einer Turnhalle noch immer nicht genehmigt. So wie es aussieht wird Kralenriede die einzige Grundschule Braunschweigs ohne Turnhalle sein.

Auch die Schließung des Nordbades 2014 war für viele Mitbewohner, besonders für ältere Menschen und Familien mit Kindern, ein herber Verlust.
Ein von Anwohnern gewünschter Nachbarschaftstreffpunkt ist bisher seitens der Stadtverwaltung nicht ernsthaft in Erwägung gezogen worden.

Der Görge-Supermarkt in Kralenriede ist geschlossen. Es fehlt bis heute ein Supermarkt mit Frischetheke, der fußläufig von den Anwohnern der Schunteraue erreicht werden kann.

Görge Frischemarkt – geschlossen

Der Standort der NORD/LB in der Schuntersiedlung wurde geschlossen, auch dies ein herber Verlust. Dem Einsatz vieler ansässiger Bürger ist es zu verdanken, dass wenigstens ein Terminal erhalten blieb.

Ebenso mussten wir schmerzlich zur Kenntnis nehmen, dass es am Wochenende leider keine Direktverbindung mit dem Bus für die Strecke Kralenriede – Hauptbahnhof mehr gibt. Dabei gilt doch der allgemeine Konsens, dass der ÖPNV zur Eindämmung der Klimakrise einen wichtigen
Baustein darstellt.

Viele Bewohner der Schuntersiedlung haben das Gefühl, dass dieses Quartier von der Stadt Braunschweig bei ihren Planungen vergessen wird. Bestätigen Sie diesen Eindruck oder gibt es innovative Planungen bezüglich der Schunteraue, von denen die BewohnerInnen dieses Stadtteils nichts wissen?

Über eine Antwort würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Wolter
im Namen des Arbeitskreises Schuntersiedlung

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