Anläßlich des Pferdefleisch-Getöses und des Beginns einer Pferd-statt-Rind-Ära
Pferd und Mensch III
Ein stolzes Pferd kommt zum Stall zurück,
es ist ein Rennpferd in rennfreier Zeit,
hat hinter sich eine Trainingseinheit,
und sein Jockey geht noch mit ihm ein Stück
Seit’ an Seit’, und das Gatter macht dann „Klick“ – – –
da liest das Pferd in dem Zeitungsblatt,
das der Jockey fallengelassen hat:
„In Deutschland Riesen-Pferdefleisch-Skandal!“ – –
Und das Pferd denkt: „Da sieht man’s wieder mal!
Als ob’s ein Skandal der Pferde wär’!
Die Menschen allein sind doch der Skandal!
In ihrer Fleischsucht schon zum x-ten mal
machen sie sich über die Tiere her
indem sie bei Fütt’rung und Aufzucht schwer
sich vergehen am Tier zwecks Profit.
Also, da möcht’ ich doch gleich mit ’nem Tritt …
… und spricht, zum Jockey gewandt, sanft: „Du, versteh’,
daß ich bei sowas mit mir selbst mal durchgeh’.“
Und es kehren Stolz und Selbstbewußtsein
in dieses Rennpferd wieder zurück.
„Ihr Menschen, bleibt gerne bei eurem Tick:
Mischt gern unser Fleisch ins Rindfleisch hinein
Aber schreibt es gefälligst auf den Schein!
Und wenn das die Lasagne-Fresser sehn
dann wird unser Fleischpreis endlich da stehn,
wo er vom Wert her schon längst hingehört.
Und dann lächeln wir müd’, wenn ihr euch empört.“