Lob für die Braunschweiger Zeitung

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Im Artikel „Galgenfrist für das Dresdner Elbtal“ vom Samstag, 5. Juli 2008, zeigt die Braunschweiger Zeitung ihr Potential, aber weil ihr offenbar der Mut dazu noch fehlt, versteckt sie den ganz klar politischen Artikel lieber im Ressort „Kultur“.

In dem Text geht es darum, dass in Dresden zur Verkehrsentlastung die Waldschlösschenbrücke quer über die Elbauen gebaut werden soll, was die UNESCO jedoch damit ahnden würde, der Stadt den Welterbe-Status abzuerkennen.

Wie in Braunschweig war es auch in Dresden die Willkür einzelner Herrschender, die den baulichen Unsinn erzwang. Einen Unterschied gab es jedoch: Die Dresdner Bürger hatten per Volksentscheid für die Brücke gestimmt, die Braunschweiger wären eher gegen die Schlossattrappen gewesen, hätte man sie gefragt.

Die Dresdner stimmten also für die Brücke, doch gibt es hier noch einen wichtigen Punkt, den, und hier kommt jetzt das Lob, die BZ tatsächlich erwähnte: „Dabei war zum Zeitpunkt des Votums nicht klar, dass die Elbestadt damit den Welterbetitel aufs Spiel setzen würde.“ Ganz abgesehen davon, dass das Nichtwissen um den wackeligen Welterbetitel alleine keine Rechtfertigung dafür ist, die Idee zu unterstützen, das Elbtal zu verschandeln (dieser Vorwurf geht an die Dresdner Bürger), und es auch noch ganz andere Ungereimtheiten gab und gibt (dieser Vorwurf geht wieder an die involvierten Politiker), kann man sich nur freuen, dass die BZ an dieser Stelle einmal um Klarheit und Vollständigkeit immerhin bemüht ist.

Weiter so! Man soll ja nicht motzen, sondern ermuntern. Freuen wir uns also auf die große BZ-Serie: „Informationsrückstände in Braunschweig: Gesammelte Versäumnisse der Tageszeitung Ihres Vertrauens“.

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