Der Großraum Braunschweig auf dem Weg zur 100%-Erneuerbare-Energie-Region

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Abschlussveranstaltung des Zweckverbands Großraum Braunschweig (ZGB) zum Thema Regionales Klimaschutzkonzept

Prof. Hans Joachim Schellnhuber bei seinem Vortrag

Am 25.06.2012 präsentierten Herr Jens Palandt, 1.Verbandsrat und Herr Friedrich Thom, Fachleiter Regionalplanung des Zweckverbands Großraum Braunschweig (ZGB) gemeinsam mit den Mitarbeitern der beauftragten Büros e4-consult, KoRiS-Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung und Planungsgruppe Umwelt die wichtigsten Abschlussergebnisse der fast zwei Jahre währenden Erarbeitung eines regionalen Klimaschutzkonzeptes (REnKCo2). Eingebunden in den Prozess waren kommunale Vertreter aus Politik und Verwaltung, regionale Energieversorger, ein Fachbeirat sowie ausgewählte Zielgruppen für spezifische Workshops, in denen Inhalte diskutiert und weiterentwickelt wurden.

Das erfreuliche Ergebnis lautet: 100% Erneuerbare Energien in der Region bis zum Jahr 2050 sind machbar.

Ausgenommen wurden bei sämtlichen Berechnungen die Großindustrien in Peine, Wolfsburg und Salzgitter, die eine gesonderte Betrachtung erfahren sollen. Die Atomkraft ist mit unberechenbaren Risiken behaftet und die fossilen Energieträger neigen sich dem Ende zu. Das heißt in Zukunft müssen wir 1. Energie einsparen und 2. regenerative Energien installieren. Die Umsetzung der Beschlüsse ist wichtig und schwierig zugleich, denn jede Kommune ist gefordert und jeder mögliche Standort muss in Betracht gezogen werden. Für Braunschweig bedeutet das eine Ausweitung der Windenergie und das Belegen unserer Dächer und zum Teil auch Freilandflächen mit Photovoltaikanlagen. Herr Palandt stellte zwei mögliche Szenarien vor, die zum einen große Energieeinsparanstrengungen wie Verbrauchssenkung auf 40% gegenüber 2010 und dafür weniger Eingriffe in die Landschaft erfordern oder Einsparungen auf 70%  mit entsprechend größerem Ausbau der Erneuerbaren Energien und mehr  Flächenverbrauch. Ein strategisches Ziel dabei ist es, einen möglichst hohen Anteil der Wertschöpfung in der Region zu behalten. Für den Oktober dieses Jahres wurde ein Wokshop mit einer vertiefenden Ergebnispräsentation (Phase1) und Vorbereitung auf Phase2 (Strategieentwicklung, Bürgerbeteiligung, Herausforderung Speicherung,  Regionale Wertschöpfungskette) angekündigt. Die fast dreistündige, sehr gut besuchte Veranstaltung im Congresssaal der Stadthalle Braunschweig fand einen weiteren Höhepunkt in dem Vortrag

Herausforderung Klimawandel und die große Transformation

von Professor Dr. Dr. h. c. Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU), der es verstand, die gesamte Problematik aus globaler und langfristiger Sicht allgemeinverständlich darzustellen und wissenschaftlich zu untermauern. U. a. erklärte er wie unsere kalten Winter zur globalen Klimaerwärmung passen und wo sich Meeresspiegelerhöhungen beim weiteren Abschmelzen der Eismassen abspielen werden. Schellnhuber wies auf die rasante Geschwindigkeit des Verbrauchs der fossilen Energieträger hin. Die über mehrere Millionen Jahre entstandenen Ressourcen und Vorräte, die wir seit der Industrialisierung intensiv nutzen, werden in wenigen Jahren aufgebraucht sein. Gegen Ende seines Vortrags  lobte Schellnhuber die Ambitionen des Zweckverbands als Teil des weltweit größten Experiments und unterstrich anhand seiner Ausführungen noch einmal die Wichtigkeit eines Umdenkens, um die gravierendsten Klimaveränderungen zu stoppen.

Fazit der Veranstaltung:

Die Energiewende beginnt hier und jetzt. Das regionale Klimaschutzkonzept des Zweckverbands Großraum Braunschweig ist ein hilfreicher und wichtiger Baustein dabei.

Anliegend das regionale Energie- und Klimaschutzkonzept für den Großraum Braunschweig (REnKCO2) Braunschweig, vom 25. Juni 2012 als  PDF: „Herausforderung Klimawandel und die Große Transformation“ von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU)

Die nb berichtete:
http://www.neue-braunschweiger.de/images/ausgabenarchiv/2012/nB20120627.pdf

 

 

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