Pappeln in Riddagshausen: „Wir sind doch hier nicht in der DDR“
Das Vorhaben an sich war wie üblich recht einfach gestrickt: Investor Versprechungen machen, betroffene Grünanlage mies machen, daraufhin Bäume fällen und bauen. Erst kam das ECE, dann das Schloss-Carrée und nun soll ausgerechnet am Naturschutzgebiet Riddagshausen ein Café mit „Sichtachse“ entstehen. Ein Fall für Dr. phil. Werner Rügemer, der sich seit Jahren mit Klüngel und Korruption befasst?
Pappellapapp
Diese großen Pappeln am Kreuzteich entlang Ebertallee und Teichblick sollten weg. Sie durften stehen bleiben.

Die unbebaute teichabgewandte Wegetrasse ist dort so breit wie kaum eine andere zweispurige Straßenanlage in Braunschweig. Umso unverständlicher ist es, dass man da den großen Bäumen am Kreuzteich mit dem Unterbau einer neuen Trasse so nahe an den Stamm rücken muss, dass das Wurzelwerk beschädigt werden soll. Platz genug sollte allemal sein ohne eine weitere Verlegung der Trasse in Richtung Kreuzteich, auch für Radfahrer.
E-mail an Baggerführer Willibald
AW: Gratulation zur Rettung der alten Bäume am Kreuzteich
Lieber Herr Baggerführer Willibald!
Vielen Dank für Ihre Gratulations-Mail. Wir freuen uns auch wie verrückt. Baumschutz vor Kahlschlag! Es gibt noch Wunder. Ein Riesenerfolg für uns alle: Bürger, Parteien, Verbände, Braunschweiger Zeitung. Danke noch mal für Ihre Unterschrift am Info-Stand.
Zur Lebenszeit der Pappeln in Riddagshausen
In der Diskussion um den Erhalt der Pappeln in Riddagshausen wird immer wieder behauptet, dass die Pappeln in Riddagshausen nur noch 10 bis 15 Jahre leben würden. Durch die Wurzelschäden, die durch die Straßenbaumaßnahmen unvermeidlich wären, hätten die Bäume nur noch eine rel. kurze Lebenserwartung. Phytopathogenen Pilze (es wird von Weißfäule verursachenden Pilzen gesprochen) würden die Bäume zerstören.
Diese Aussagen sind fachlich nicht begründet. Eine Vorhersage der Lebensdauer von Bäumen, die im Laufe ihres Lebens zahlreichen Einflüssen ausgesetzt sind, ist nicht möglich. Es liegen allerdings Erfahrungen über die potenzielle Lebensdauer der unterschiedlichen Bäume vor. Bei Pappeln geht man von 150 bis 170 Jahren aus, wobei diese Annahme auch abhängig von der Pappelart ist.
Die Bäume am Kreuzteich bleiben stehen
Es war spannend gestern im Rathaus. Zunächst wurden die Pappeln am Kreuzteich in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses immer kränker geredet – es lag ein neues „Schnellgutachten“ der Verwaltung vor. Innerlich wurde man auf kreischende Motorsägen eingestimmt, auf einen Beschluss, wie ihn die CDU-Mehrheit schon am Montag im Bezirksrat 111 durchgesetzt hatte.
„… ohne sich auch nur einmal vor Ort zu informieren“ – Verwirrspiel geht weiter
Rückblick auf Riddagshausen (Versammlung 22. Febr.)
Zwei Ergebnisse des Treffens von Interessierten und Engagierten am letzten Freitag im Riddagshausener Herrenkrug seien hier erwähnt und kurz kommentiert (mehr vielleicht später):
1.) Wenn schon die Straße am Teichblick wegfällt und sich der Verkehr daher noch stärker auf die eine verbleibende Abzweigung Ebertallee-Messeweg konzentriert, dann möchte man doch aus verkehrstechnischen Gründen dort zumindest einen Kreisverkehr und keine Ampelanlage.
- Warum nimmt die Verwaltung den Vorschlag nicht an? Warum wehrt sie sich so dagegen? Womöglich ein Grund:
Eine Ampelanlage muss von den Straßenanliegern mit bezahlt werden, denn eine Kreuzung oder Abzweigung gilt als Teil der Straßen, die sie zusammen bzw. auseinanderführt. Bei einer Kreisverkehrsanlage ist das rechtlich anders, sie gilt als eine eigenständige Verkehrsanlage, die sich als solche abgrenzt von den Straßen, die auf sie stoßen.
Kommt man von einer Straße auf einen Kreisverkehr, dann verlässt man - nach beitragsrechtlichen Kriterien - die eine und kommt auf eine andere Verkehrsanlage. Eine Ampelanlage gilt dagegen als Teil der Straßenanlagen, deren Schnittfläche sie ist.
Geld könnte also die erste Rolle spielen für die Beharrlichkeit der Verwaltung: die Anwohner sollen nicht nur die Teilstücke vor Ihren Häusern, sondern auch den "Ampel-Spaß" bezahlen.
2.) Man möchte keinen Kahlschlag. Selbst wenn die Pappeln nur noch wenige Jahrzehnte zu leben hätten oder haben, möchte man doch einen fließenden übergang.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! – Kahlschlag in Riddagshausen ist noch nicht gestoppt
Ein bisschen Freude muss zunächst erlaubt sein!
Als sechs tapfere UmweltschützerInnen am Dienstag der vorigen Woche (12.02.08) ihre einfachen Papierplakate mit Heftzwecken an die todgeweihten Kreuzteich-Pappeln pinnten, geschah dies eigentlich nur noch aus Verzweiflung.
Wie viele andere Bürger hatten sie erst durch den BZ-Artikel vom 31.01. vom beabsichtigten Umfang der geplanten Baumfällungen erfahren und sahen schon wegen der Kürze der Zeit bis zum Beginn der Arbeiten eigentlich keine Chancen mehr, irgend etwas aufzuhalten oder zu verhindern.





































