Nachlese zum zwanzigjährigen Jubiläum des Friedenszentrum
Vom 20. bis zum 25. März 2007 feierte das Friedenszentrum Braunschweig sein zwanzigjähriges Bestehen. Rückblickend auf diese Tage, die in mancherlei Hinsicht einen Höhepunkt unserer Tätigkeit darstellten, möchten wir allen danken, die mitgewirkt hatten, die uns Grüße schickten oder gekommen waren, um mit uns zu feiern.
Presseschau: Seelenschau von Braunschweigs neuer Mitte
Das Verhältnis von Innen und Außen, von Schlossfassaden und Kaufhaus spielt für viele Zeitungen eine entscheidende Rolle. Die Braunschweiger Zeitung zitierte in ihrer Samstagsausgabe auch einen längeren Ausschnitt der Zeit. Den kritischen Tenor, den der Bericht hat, wollte man den Braunschweiger Lesern wohl lieber nicht zumuten. Hier Ausschnitte, die von der BZ nicht zitiert wurden.
Die Zeit, 29. März 2007
"... Der Haupteingang jedoch, das stolze Portal, bleibt dem neuen Souverän überlassen. Hier darf ganz allein er sich inszenieren, vorn sandsteinselig, hinten konsumberauscht.
Ein absurderes Vexierspiel hat die Republik noch nicht gesehen: Direkt hinter dem hehren Rundbogenportal drängt sich plump eine Mulitifunktionsdecke ins Bild. ... damit es auch wirklich niemandem entgeht, dass in diesem Schloss vor allem eines regiert: das Prinzip Beliebigkeit. ...
Es gewannen die Berliner Architekten Alfred Grazioli und Wieka Muthesius, ihr Vorschlag galt der Jury (unter dem Vorsitz von Peter Kulka) als "virtuos". ... Mehr noch, hier sollte sich zeigen, dass "Moderne und Klassik in Harmonie" zueinander finden können. Doch bei aller Mühe - angesichts der Wucht des Schlosses wirken die Fassaden nackt und kümmerlich, als hätte man sie nur probeweise aufgestellt, Werbeträger für eine Saison. Besonders arg sind die Seitenfronten: Dahinter sind Parkdecks untergebracht, die Fassaden sehen entsprechend aus. Eilig verputzt, die Fensterlöcher vergittert, so schäbig, dass sich selbst der Stadtbaurat dran stört und die Wände nun rasch hinter Bäumen und Efeu verstecken will. Für die Architekten eine wahrlich "virtuose" Kapitulation. ... Wer vor diesen Billigbauten steht, wünscht sich ganz dringend, die ganze Welt wäre ein rekonstruiertes Sachsteinschloss. Allerdings wünscht er sich das nur, solange er sich die Fassade nicht genauer angesehen hat ... Nur für Detailblicke ist die Fassade nicht gemacht. Es sei denn, man will sich ärgern: darüber, wie Heinrich der Löwe hinter Taubengittern weggesperrt wird, wie lauter Strahler die Gesimse und Säulenplinthen überpickeln, ...
Vollends abstrus wird es im Inneren. So gut wie nichts von den ursprünglichen Grundrissen wurde rekonstruiert ..."
Frankfurter Rundschau, 29.03.2007. :
Das ECE-Projektmanagement als Braunschweiger Hauptakteur, als Bau-Löwe der Schloss-Arkaden und als Regent der Shopping-Mall, spricht davon, dass "modernes Einkaufserlebnis und klassisches Ambiente organisch vereint" würden. Tatsächlich steht kein Mensch in Braunschweig vor einer solch naturgemäßen Verbindung. Vielmehr ist er konfrontiert mit einem Clash der Konfessionen, der das Alte Europa und die Neue Welt, die Reminiszenz an eine europäische Residenz und das amerikanische Shopping-Mall-Prinzip zusammenzwingt. Es ist also vielleicht angebracht, von einem exquisiten Kampfplatz zu sprechen und bei den Braunschweiger Schloss-Arkaden von einer neuartigen Form der Arena-Architektur.
Fassadismus als neue Braunschweiger Identität?
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„Keine Arkade, nirgends“
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Selenz‘ Kommentar – Die TUI und ihr Tafelsilber
Die TUI weist für das Jahr 2006 einen Verlust von 847 Millionen Euro aus. „Business as usual“ bei Preussag/TUI.
So recht hat das indes noch kein TUI-Aktionär mitbekommen. Exakt zum Zeitpunkt des Verlustausweises zog man nämlich ein Kaninchen aus dem Ärmel. Zauberhaft wie stets bei TUI. Die geplante Fusion der Reisesparte mit dem britischen Konkurrenten First Choice sorgte für den so dringend benötigten Bilanz-Nebel.
Business as usual.
Bis zum heutigen Tag hat die TUI mit dem Reisegeschäft nicht einen müden Cent verdient. Man versilberte statt dessen 15 Mrd. DM ehemaliges Bundesvermögen. „Operativer Gewinn“ á la Preussag/TUI. So recht hat auch das keiner mitbekommen. Schon gar kein tumber Aktionär. Dies zu vertuschen war allerdings nicht billig. Man musste nämlich nicht nur den Wirtschaftsprüfer (PwC) schmieren. Und zwar kräftig!



























