Deutscher Kulturrat rügt Oberbürgermeister

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Unveröffentlichter Leserbrief an die Braunschweiger Zeitung vom 18.4.2007

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte die Stadt Braunschweig gefragt, ob es wahr sei, dass es eine interne Anweisung an alle städtischen Institutionen gibt, sich an Veranstaltungen mit dem Autor und Satiriker Hartmut El Kurdi nicht zu beteiligen. Die Stadt Braunschweig hatte darauf geantwortet: „Eine entsprechende interne Anweisung an alle städtischen Institutionen gab es bisher nicht. Aus konkretem Anlass wurde dieses lediglich für den Fachbereich 41 (Kultur) und die nachstehende Veranstaltung verfügt. Die Anfrage wird aber zum Anlass genommen, nunmehr im Interesse einer gleichmäßigen und transparenten Verfahrensweise allen städtischen Institutionen eine entsprechende Weisung zu erteilen“.

Herrn Dr. Hoffmann steht es zwar frei, sich gegen vermeintliche Angriffe mit rechtlichen Schritten zu wehren. Es steht ihm jedoch keineswegs frei, im Namen der Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger und auf deren Kosten die gesamte Stadtverwaltung anzuweisen, seinen privaten Feldzug mit einer Ausgrenzung des betreffenden Künstlers aus dem städtischen Kulturschaffen zu unterstützen. Die Älteren werden sich mit Grausen erinnern: Erst ausgrenzen, dann Bücher verbrennen und dann noch Schlimmeres. Bürgerinnen und Bürger Braunschweigs, seid wachsam und wehrt Euch gegen ein Aufflammen von Schandtaten, die offensichtlich noch immer nicht der Vergangenheit angehören!

Ralf Beyer

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