Braunschweiger Energiegenossenschaft – dritter Anlauf

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PV-Anlage auf einer Schule in der Region

Ende 2010/Anfang 2011 scheiterte ein erster Versuch zur Gründung einer Energiegenossenschaft – getragen von Energieforum und Umweltwerkstatt. Auch im Jahr 2012 musste eine Initiative – im Wesentlichen von Akteuren im Einzugsbereichs der Handwerkskammer Braunschweig getragen letztendlich aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit, aufgeben. Nun gibt es einen dritten Anlauf, die  regionale Energiewende durch Gründung einer Genossenschaft, die entsprechende Projekteaktiv mitgestalten und den BürgerInnen der Region maßgebliche Mitspracherechte und Profitierungs-Gelegenheiten  bieten möchte, voranzutreiben.

Zur Zeit versucht ein Initiativkreis – wieder aus Kreisen von Umweltwerkstatt und Energieforum – ,die Rahmenbedingungen einer solchen Gesellschaft abzustecken. Es wird angedacht, eventuell schon bestehende Gesellschaften in der Region in einer Übergangszeit auf die gesamte Region auszuweiten. Es könnte eine regionsweite Genosssenschaft oder GmbH oder andere, geeignete Gesellschaftsform gewählt werden. Es könnten von Anfang an kleine Gesellschaften gegründet werden, insofern sich ein lokaler Trägerkreis findet, oder es könnten durch einen Projektierer lokale Tochterunternehmen gegründet werden.

Mit den Aktiven der zweiten Genossenschaftsgründung wurde Kontakt aufgenommen, so dass auf aktive Unterstützung, einen Erfahrungsaustausch und evt. die Widerbelebung dort bestehender Kontakte gehofft werden kann. Auch mit anderen politischen und kommunalen Entscheidungsträgern wurden erste Gespräche geführt. Noch überwiegt die Skepsis, aber im Allgemeinen zeichnet sich wohlwollende Unterstützung heraus.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Anläufen liegt der vorhandenen Gründung von Anfang an eine grobe Abschätzung  wirtschaftlich erschließbarer Potentialeder der ganzen Region zugrunde – nicht nur einzelne, eher kleine PV-Projekte. Think Big (zumindest nicht zu small), ist unsere Devise. Bei einer anfänglichen Konzentration insbesondere auf PV-Anlagen und kleine Blockheizkraftwerke liegt das vorsichtig geschätzte Investitionspotential dieser Gesellschaft(en) innerhalb der ersten beiden Geschäftsjahre bei mehreren Mio Euro.  Mittel- und langfristig könnten erheblich mehr Investitionen in sinnvollen Energieerzeugungs- und –effizienzmaßnahmen oder anderen, regional sinnvollen Projekten getätigt werden.

Hieraus ergibt sich auch die gute Hoffnung der Aktiven, dass sich Ihre Tätigkeiten letztendlich bei Gründung der Gesellschaft bzw. auch Realisierung der Projekte bezahlt machen wird. Grundsätzlich sollten mit den avisierten Geschäftsfeldern auch der aktuelle Aufwand der Gesellschaftsgründung bezahlt werden können. Die Abhängigkeit von ehrenamtlicher Arbeit – erfahrungsgemäß nicht die zuverlässigste Grundlage für eine Gesellschaftsgründung – ist somit gering.

Photovoltaik auf öffentlichen Dächern wird in der Anfangsphase zentral sein, weil einfach und schnell zu realisieren und hier in den nächsten Jahren  mit einer Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit gerechnet werden muss. Aufgrund der guten Sichtbarkeit tragen die Anlagen zu einer schnellen Verbreitung der Gesellschaftsidee bei und verschaffen dem Gebäudeeigentümer ein positives Image. Die Betriebskosten sind langjährig konstant und  gering.

Nach nur wenigen Gesprächen mit Trägern der öffentlichen Hand und anderen Personen ist ein Potential von ca. 3 MW Photovoltaik bekannt, welches  mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit  technisch und wirtschaftlich realisierbar ist und grundsätzlich einer Solaren BürgerGesellschaft zur Verfügung gestellt werden könnte.

Hemmnisse für die regionale Energiewende

Möglichkeiten und Potentiale für einen nachhaltigen Umbau unserer Region gibt es zahlreiche. Die Umsetzung jedoch geht nur sehr schleppend voran. Gründe hierfür sind:

–          Die öffentliche Hand hat wenig Spielraum für nicht dringend notwendige, sich nur langfristig rechnende Investitionen

–          Recht anspruchsvolle Rechtsvorschriften machen öffentliche Investitionen und Planungen hierfür häufig teuer

–          Sowohl in der öffentlichen Hand als auch bei den meisten Gewerbetreibenden und Privatmenschen ist wenig technischer Sachverstand in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und technische Notwendigkeiten von größeren  Maßnahmen vorhanden

–          Es existieren ernstzunehmende Widerstände in der Bevölkerung gegen bestimmte Maßnahmen, wie z.B. Windparks oder Netzausbau

–          Projektinitiativen sind zwar vorhanden, arbeiten jedoch relativ vereinzelt und finden keine Investoren

Professionell arbeitende, von den BürgerInnen und der öffentlichen Hand unterstützte und der Wirtschaft anerkannte „Solare BürgerGesellschaften“ (oder eine  Genossenschafto.ä.) wären ein wichtiger Baustein zur Überwindung der o.g. Widerstände.

Solche Gesellschaften für die Gesamtregion würden folgenden Chancen eröffnen:

–          Installation, Realisierung konkreter Projekte und somit schnell umgesetzter Klimaschutz / Ressourcenschonung

–          Energiekostenreduzierung  für die Gebäudeeigentümer bei der Realisation von Maßnahmen in fremden Gebäuden als auch später für alle Mitglieder durch mögliche Projektfelder Energielieferung  bzw. gemeinsamer Energieeinkauf

–          Wirtschaftsförderung und Arbeitsplatzsicherung durch Auftragsvergabe an regionale Projektierer, Planer,    Handwerksunternehmen, Lieferanten, später auch Anstellung eigener Mitarbeiter

–          Kapitalanlegemöglichkeit für Bürger und somit Unterstützung der Ideen

–          Bürgerinformation bzw. Fachinformationsstelle für Interessierte

–          Gründungsberatung für neue Projektfelder und Geschäftsideen

–          Vernetzung und Information von hunderten Energiewende-Interessierten und -Experten

Durch eine geeignete Rechtsform, ggf. Satzung und Vertragsgestaltung wäre eine demokratische Bürgerbeteiligung  oder die Ausgründung weiterer lokaler Bürgergruppen nach der jeweiligen Anlaufphase möglich.“

Konkrete Mithilfe und -arbeit

Es besteht das Angebot an alle interessierten Bürgerinnen der Region, sich an dem Projekt zu beteiligen. Noch ist der Initiativkreis dabei, sich zu firmieren, aktive Mitarbeiter sind willkommen. Kontakt über mich.

In facebook existiert außerdem eine Gruppe:  http://www.facebook.com/groups/SolarBraunschweig, da werde ich relativ regelmäßig  Informationen einstellen, und es kann diskutiert werden.  Ist allerdings ganz neu und funktioniert noch nicht so richtig. Aber wer bei facebook ist, kann ja mal reinschauen…

Ich hoffe aber, dass wir bald eine Internetseite haben werden und dann dort weiter informiert und diskutiert wird…

 


Kommentare   

 
0 #1 Eckbert Heuer 2013-11-04 14:33
Hallo Thomas,

schön, dass Du das mal so „kurz“ skizziert hast und mit so viel Energie vorwärts geht.
Da könnte man ja mal überlegen, ob wir die Energie auch direkt weiter nutzen:-).

Ich beteilige mich gern an dem Projekt.
 

 
 

 

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