Bekämpfung des Klimawandels durch Überwindung des Kapitalismus`

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Screenshot aus dem youtube-Beitrag in Utopia

Der nachfolgende Beitrag von Peter Nowak in Telepolis stellt die Systemfrage zu Recht. Ist der Klimawandel nur bekämpfbar durch die Abschaffung des kapitalistischen Systems? Nowak hält es für erforderlich die Verzichtsideologie anzugreifen und stellt u. a. den „Verzichtsökologen“ Nico Paech in die rechte Ecke. Was soll diese polarisierende Verunglimpfung, denn Paech ist werder Ökologe noch predigt er Verzicht – er spricht als Ökonom vielmehr von „Begrenzung“ und „Umsteuern“ im Bewusstsein, dass ewiges Wachstum unmöglich ist.

„Es wäre an der Zeit, nicht mehr über Thunberg, sondern über den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Klimakrise zu reden“, so Nowak. Man kann das so sehen, muss es aber nicht, weil die Zeit doch noch nicht reif ist. Fragt sich nur, wie ein Systemwechsel ohne Verzicht (oder auch Begrenzung) aussehen wird. Und man sollte sich auch die Frage stellen, ob mit dieser Forderung des Systemwechsels nicht auch eine junge frische Bewegung zerstört werden kann. Vielleicht ist das ja auch das Ziel – wer weiß.

Eine Massenbewegung, die von unten kommt, haben die „gut meinenden Altlinken“ jedenfalls nie zustande gebracht. Aber dafür wissen sie alles besser! (um)

Lesen Sie „Abschied von Thunberg“

1 Kommentar

  1. Der Kapitalismus frisst seine Kinder und hat entscheidend zum Klimawandel beigetragen, Gewinnmaximierung ist auch Produktionsmaximierung, dass wird immer deutlicher. Es werden deshalb immer mehr Resscourcen verbaucht, immer mehr Autos auf den Straßen verbennen immer mehr fossile Brennstoffe, da nützt es auch nicht so viel, bei den verbliebenen Kohlekraftwerken anzufangen.
    Wo in den 1970ern vielleicht noch ein PKW pro Familie Standard war, müssen es heute zwei bis drei sein, große Automobilkonzerne „verschenken“ schon die Autos an Ihre Angestellten und deren Familienangehörigen, nur um die Absatzzahlen zu verschönern. Wege, die früher zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln erledigt wurden scheinen heute nur noch mit dem KFZ bewältigbar zu sein.

    Das Problem wird sein, unsere Überflussgesellschaft davon zu überzugen, dass jeder Einzelne für sich umdenken muss und sein Verhalten radikal ändern muss. Einen Systemwechsel ohne Verzicht wird es nicht geben können, denn ob nun im Verkher verbrenner fossiler Brennstoffe oder Elektrofahrzeuge auf der Straße sind ändert nichts an der Tatsache, das irgendwo Rohstoffe abgebaut werden müssen um den Individualverkehr in dieser Masse wie bisher weiter zu betreiben und die Absatzzahlen bzw. den Gewinn noch zu steigern. Und woher sollen der Strom und die Rohstoffe für Akkus kommen, wenn die Anzahl der Fahrzeuge für den Individualverkehr im Prinzip gleich bleibt oder steigt?

    Be Kunststoffen und der zunehmenden Vermüllung das Gleiche, wer würde freiwillig auf Kunststoffe verzichten, die sind mittlerweile überall, nicht nur Verpackungen und Kleidung. sondern Möbel, Unterhaltungselektronik, Werkzeuge, Behälter, Raumausstattung, Fahrzeuge uvm.
    Und was nützt es, wenn z.B. Getränkekonzerne einer bekannten koffeinhaltigen Limonade hier wieder Glasflaschen einführen, aber dieselben Konzerne in Afrika von der Mehrweg-Glasflasche auf Kunststoff-Einwegflaschen wechseln und dort der Plastik-Müllberg wächst.
    Globale Probleme löst man nicht wirklich, wenn man die Ursache nur auf lokaler, nationaler Ebene ändert.

    Umweltschützer und Umweltbewegungen in die rechte Ecke zu stellen ist eher eine Art Diffamierung aus der echten rechten Ecke. Ich sehe das ja immer wieder in diversen Diskussionen, da mangelt es dann völlig an Sachlichkeit, Emotionen kochen hoch, niemand will seinen Lebensstil ändern. Ich sag ja gerne, dass es noch richtig ungemütlich werden muss, Mutter Erde uns noch mit dem Vorschlaghammer den Scheitel kämmen muss, bevor einige wenige Übriggebliebene der Klimakatastrophe von vorne anfangen werden.

    Ich habe gestern eine Diskussion verfolgt, wo sich jemand Vorräte für schlechtere Zeiten anlegen will. Ich dachte so, na wie will er das Verwalten, für wie viele Tage oder Wochen hat er Platz und was will er übrhaupt bevorraten. Dann kommt die Frage wie man das gegen Raub, Verderb, Schädlinge, etc. absichern will. Spätestens wenn hier alle Ordnung zusammen bricht und die Leute vor Hunger und Durst überall einbrechen, plündern, jeder sich sebst der nächste ist, wird das was wir bislang kennen nicht mehr existieren. Das geht schneller als man denkt, da braucht nur der Strom für wenige Tage weg sein, die Versorgung mit Trinkwasser ist dann auch gefährdet, ruckzuck ist hier Chaos.
    Dagegen ist die allgemeine Internet-Pöbelei wegen Verzicht auf Autos oder den Kaminofen ein Luxusproblem, totaler Kinderkram. Wenn das Internet, Fernsehen, Playstation und Schmarrnfon weg ist, werden Millionen bis Milliarden bislang gemütlich auf dem Sofa sitzender Menschen plötzlich nichts mehr anzufangen wissen und ausrasten. Dessen ist sich eigentlich keiner so bewusst.

    PS: bin übrigens fast jedes Mal beim Infostand zu Gast ;o)

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