Es war nicht selbstverständlich. Das war kein Selbstläufer – in der Region so viele Menschen zu mobilisieren, dass sie eine geschlossene Kette rund um das Firmengelände des Unternehmens Eckert & Ziegler bilden. Aber es gelang, besonders durch die professionell arbeitende örtliche BISS-Initiative. Es kamen viele, so viele Menschen, dass die Kette locker zustande kam. Aber die Organisatoren hatten auch Übung und solidarische Hilfe. Es war nicht die erste Menschenkette, die gemeinsam organisiert wurde. Man denke beispielsweise an die erste Braunschweig – Asse – Schacht Konrad- Kette bei äußersten Wetterwidrigkeiten im Februar.
Demonstranten kommen über die Thune-Wenden-Brücke, die über den Mittellandkanal führt und bringen gelbe Luftballone, die die Botschaft in die Lande tragen sollen .
Dass es immer wieder gelingt in unserer Region die Massen zu mobilisieren ist nicht verwunderlich. Zu viele radioaktive Anlagen und radioaktive Müllmengen. Die Leute haben die Schnauze voll. Sie glauben nichts mehr. Nach bekannt weden des ASSE-Desasters wurde absolute Transparenz, Bürgerbeteiligung, schonungsloser Aufklärung, Rausholen des Mülls usw, usw zugesichert. Die Menschen blieben hoch skeptisch. Zu recht, wie sich immer wieder zeigt. In der ASSE wird derzeit eher die Flutung vorbereitet als das Rausholen. Von Transparenz und Bürgerbeteiligung kann keine Rede sein usw.
Die Demonstranten standen auch auf der Brüche was zur Umzingelung nicht erforderlich war. Aber sie hatten dort einen guten Überblick über das Geschehen.
Gelogen wurde in der wissenschaftlichen, technischen, unternehmerischen und politischen Atomwirtschaft immer. Es zeigt sich nicht, dass sich was geändert hat. Es besteht nicht der geringste Anlass in Sachen Eckert & Ziegler etwas zu glauben – und darum auch die Umzingelung.
Die Stimmung war gut. Viele Bürger kamen direkt aus der Umgebung mit Kind und Kegel.
Die Menschenkette stand rasch. Um 16:00 Uhr war sie lückenlos und in der Harxbüttler Str. gleich mehrfach – ohne Einbeziehung der zahlreichen Traktoren besorger Landwirte.
Besonders kritisiert wird radioaktive Anlage von E&Z, die auch noch erweitert werden soll. Und das in unmittelbarer Nachbarschaft an die Wohnbebauung, Schule und Kitas
Die Einwohner im Norden der Stadt bekommen die Solidarität der Menschen aus der Region zu spüren und machen freudig mit. Hoffentlich sind sie auch solidarisch, wenn es um ASSE und Konrad oder gar Gorleben geht.
Bekannte Gesicher aus dem Stadtrat oder gar Prominenz war vertreten. Oben der Pirat und Kandidat für den Bundestag Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann und unten Paul Deutsch, der Kandidat der kommunistischen MLPD. Er beklagte sich in einem Gespräch, dass die kommunalen Medien ihn und seine Partei total missachten.
Sambattac ist bei diesem Anlass natürlich auch dabei
Der Ratsherr Peter Rosenbaum von der BIBS verteilt die BIBS-Zeitung, die etwa alle 4 Monate herauskommt und durch Spenden finanziert wird. Unten der BIBS Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs im Vordergrund.
Grüne unter sich: Von links Gerald Heere Mitglied im Landtag und im Rat der Stadt, Gesche Hand, Kandidatin für den Bundestag und Karl-Heinz Kubitza, Mitglied im Rat der Stadt
Treckerparkplatz
Nachdem auf Kommando die gelben Luftballone mit ihren Botschaften und Rückantworten losgelassen wurden,
ging es auf den Festplatz in Thune, zum essen, trinken, treffen, diskutieren und zuhören. All das machte auch die Bundeskandidatin für die SPD Carola Reimann mit. Etwas im Hintergrund mit seiner Tochter auf den Schultern und im rosa Traum das Mitglied im Landtag und Unterbezirksvorsitzender Christoph Bratmann von der SPD.
Rot-Grüne Koalition?
Die im und außerhalb des Rates engagierte Heidi Wanzelius (links) im vertieften Gespräch mit der ehemaligen Bürgermeisterin Sigrid Probst.
NDR: Menschenkette gegen Eckert & Ziegler
Drei Videos von der Demonstration und der Kundgebung mit den Redebeiträgen und Musik. MrMarxismo
Pressemitteilung der Veranstalter
_VOR DER BUNDESTAGSWAHL_:
TAUSENDE DEMONSTRIERTEN GEGEN ATOMANLAGEN
Mehrere Tausend Menschen haben heute, eine Woche vor der Bundestagswahl auf Anti-Atom-Demonstrationen deutlich gemacht, dass die Auseinandersetzung um Atomenergie weitergeht.
In BRAUNSCHWEIG umzingelten mehr als 2.000 Menschen die Fa. Eckert&Ziegler,
die ihre Atommmüll-Fabrik mitten im Wohngebiet Thune betreibt und sogar
noch ausweiten will. Zu der Aktion waren Fahrradtouren aus Wolfsburg und
Wolfenbüttel, Trecker aus Salzgitter und Berel gekommen und auf dem
Mittellandkanal fand eine RobinWood-Aktion statt. Gegen 16.30 Uhr ließen
die TeilnehmerInnen Luftballons aufsteigen, um auf die radioaktive
Belastung deutlich zu machen. Bis 20.00 Uhr findet die abschließende
Kundgebung statt, bei denen u.a. Björn Harmening für die IG Metall
Salzgitter-Peine und Frau Dr. med. Angelika Claussen für die
Ärztevereinigung IPPNW spricht. In LEESE (Kreis Nienburg) hatten 20
AnwohnerInnen bereits mittags eine symbolische LKW-Dekontaminationsanlege
errichtet, um auf die Bedrohung durch die dortige Lagerhalle der Fa. Eckert
& Ziegler hinzuweisen, die auch als Landessammelstelle für
Niedersachsen genutzt wird und aus der regelmässig Atommüll ins Ausland
verschoben wird.
In DUISBURG demonstrierten ab fünf vor 12.00 Uhr mehrere hundert Menschen
gegen die Atommüll-Konditionierungsanlage der Gesellschaft für
Nuklearservice (GNS) mitten im Wohngebiet Wanheim. Dabei gehe es aber auch
um die anderen Atommüll-Probleme in NRW, wie die desaströse Situation im
Forschungszentrum Jülich oder den unbefristeten Weiterbetrieb der
Urananreicherungsanlage in Gronau, erklärte Willi Hester vom
Anti-Atom-Bündnis Münsterland.
Unter deutscher Beteiligung aus dem Grenzland demonstrierten rund 500
Menschen im französischen Metz gegen das AKW Cattenom.
„Es wird von Atomausstieg geredet, aber kein Problem ist vom Tisch und
die Gefahren werden größer nicht kleiner“, erklärt Peter Dickel von
der mitveranstaltenden Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD. „Wer mit uns
über 1.000.000 Sicherheit beim Atommüll reden will, der muss erstmal
nachweisen, dass er mit den Gefahren im Hier und Jetzt umgehen kann und
dies auch tut. Jede neue Bundesregierung wird sich darauf einstellen
müssen, dass die Auseinandersetzung um Atomenergie unvermindert weiter
geht“
FOTOS[1]: [http://www.flickr.com/photos/101490101@N07/]
ANSPRECHPARTNERINNEN:
* Peter Dickel 0531 / 89 56 01
* BRAUNSCHWEIG: Peter Meyer (BISS) 0151-27169868
* DUISBURG: Kerstin Ciesla (BUND Duisburg) 0178-8140600 und Michael
Zerkübel, 01573 / 76 48 231
MEHR INFOS IM NETZ:
www.anti-atom-demo.de [2]
www.atomalarm2013.de [3]
www.robinwood.de [4]