An Herrn Martin Jasper – Betrifft Antwort auf Leserbrief BZ Dienstag, 10. Januar
Guten Tag Herr Japer,
ich habe Ihre Antwort auf den Leserbrief von Axel Schwacke in der BZ
gelesen und muß dazu auch mal etwas sagen. Sicherlich ist es richtig,
daß Kultur weit gefasst ist und auch sein muß.
Meine persönlichen Erfahrungen mit der Kulturredaktion hingegen waren
bisher mehr als enttäuschend. Ich habe als Künstler schon mehrfach
versucht auf Aktionen hinzuweisen, Reaktionen gab es hingegen so gut
wie keine.
Ich möchte Ihnen einmal meine schlimmsten Erfahrungen mit der BZ
schildern:
Als ich meine One Minute/Random Fotoaktion
( www.one-minute.info )starten wollte, fragte ich bei Ihnen (das Ihnen
ist jetzt nicht persönlich zu sehen, ich meine damit jetzt
die BZ, bzw die Kulturredaktion) an, ob es nicht möglich wäre, im
Vorfeld darüber zu berichten. Ich wollte die Aktion auf alle Fälle
durchziehen, hatte aber Probleme, Sponsoren zu finden.
Die Antwort war kurz und knapp. über ungelegte Eier würde man
prinzipiell nicht berichten, ich solle mich wieder melden, wenn ein
Termin für die Aktion festliegen würde. Wenige Tage später gab es
einen Bericht über eine geplante Aktion einer Künstlerin, welche den
Obelisken mit Wollfäden einwickeln wollte. In dem Artikel der Hinweis,
daß ihr von den vorraussichtlichen Kosten noch 20.000 (Bei mir ging es
nur um 1/10 bis 1/20 davon) Euro fehlen würden. Bis heute ist mir keine
Aktion in der Richtung bekannt.
Nun gut, die Finanzierung hatte ich auch so halbwegs hinbekommen. Als
dann die Aktion anstand, informierte ich die Kulturredaktion wieder.
Ich bat, doch die Aktion anzukündigen, damit die Leute Bescheid
wissen. Ebenso lud ich ein, die Aktion, welche eine ganze Woche dauern
sollte, zu besuchen.
Die Aktion startete, in der BZ war nix zu lesen. Am Dienstag oder
Mittwoch wärend der Aktion lud ich noch einmal dazu ein, aber es liess
sich niemand von der BZ blicken.
Am Sonntag nach der Aktion lieferte ich einen kompletten Pressetext
und eine CD mit Bildern bei der BZ ab, worauf es dann am Montag doch
tatsächlich etwas in der BZ darüber gab. Auf Seite 16 (!) gab es einen
versteckten winzigen Kommentar, keine Bilder.
In der selben Ausgabe gab es 1/3 Seite über irgendeine Radtour mit 100
Teilnehmern und einen ausführlichen Bericht über ein Familientreffen
(so um 1/2 Seite). An meiner Aktion haben über 600 Passanten
teilgenommen und mit Vorankündigung wären es sicher über 1000
geworden.
Wie sie auf www.one-minute.info im Pressespiegel ersehen können, waren
andere Blätter wesentlich großzügiger mit der Berichterstattung,
obwohl diese nicht täglich erscheinen.
Diese Erfahrung mit der BZ ist leider kein Einzelfall, auch bei einem
anderen Projekt, welches im Rahmen der Kulturnacht durchgeführt würde,
passierte nicht. Im Gegenteil, ich wurde von einer Dame in der
Kulturredaktion reichlich barsch abgewimmelt, erst nachdem ich nicht
locker liess, tat sie zumindest so, als ob sie sich die URL mit
weiteren Informationen und Bildern aufschreiben würde.
Dabei ging es übrigens um dieses Projekt:
http://gerrit.brodmann.com/geister/
Auch hier stiess die Idee bei anderen auf weitaus regeres Interesse.
Ich plane übrigens für dieses Jahr eine Fortsetzung der fotografischen
Geisteraustreibung, als Tour durch die Region. Ich bin gespannt, ob
ich diesmal Unterstützung von der BZ erhalte.
Mit freundlichen Grüßen
Gerrit Brodmann