Auf dem Gelände der PTB (Physikalisch Technische Bundesanstalt) werden aktuell 161 Tonnen radioaktives Material zwischengelagert, bis dieses in ein Endlager verbracht wird.
Im Falle eines Unfalls, wie z.B. einem Brand des Zwischenlagers ist die betriebseigene Werksfeuerwehr der PTB zuständig. Sollte es jedoch zu einem größeren Einsatz kommen, müsste auch die Feuerwehr der Stadt unterstützend tätig werden. Dafür sind unbedingt Kenntnisse über die Örtlichkeiten sowie gemeinsame Absprachen und Übungen notwendig. Dies könnte im Zuge einer Brandverhütungsschau durch die städtische Feuerwehr geschehen. Bislang wurde eine solche Brandschau des Zwischenlagers jedoch nicht vorgenommen.
Bereits vor einigen Monaten war auf dem Gelände der PTB zunächst unbemerkt radioaktives Krypton-85 entwichen. Sven-Christoph Schütt, BIBS-Vertreter im Bezirksrat Lehndorf-Watenbüttel erklärt dazu: „Ein Vorfall wie dieser zeigt, dass eine enorme Sensibilität im Umgang mit radioaktiven Stoffen erforderlich ist, um maximale Sicherheit für die Bevölkerung herzustellen. Dies gilt im besonderen Maße auch für das Zwischenlager innerhalb der Bundesanstalt“, so Schütt weiter.
Nach dieser Vorlage hat die BIBS-Fraktion vor einigen Wochen im Ausschuss für Feuerwehr, Katastrophenschutz und Ordnung angefragt, ob die Verwaltung eine regelmäßige Brandschau in der PTB plant. Zudem wurde in der Anfrage auf die Möglichkeit eines Flugbeschränkungsgebiets über der PTB hingewiesen. Dieses könnte sicherstellen, dass Abstürze über dem Zwischenlager auszuschließen seien und damit die Gefahr eines atomaren Unfalls erneut minimiert würde.
Für eine Flugbeschränkung ist die Stadt Braunschweig laut eigener Aussage nicht zuständig, da dies im Aufgabenbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur liege.
Jedoch gibt es auch sehr erfreuliche Nachrichten! Auf die Bemühungen von Sven-Christoph Schütt und die Anfrage der BIBS-Ratsfraktion hin, hat die Stadt angekündigt, dass es noch in diesem Jahr eine Brandschau im Zwischenlager der PTB gibt – und diese alle 5 Jahre wiederholt werden soll. „Wir freuen uns, dass damit ein entscheidender Schritt zum Schutz vor Strahlungsunfällen in Braunschweig gegangen werden soll! Das ist wichtig für die EinwohnerInnen im Bezirk“, so Sven-Christoph Schütt abschließend.
