Die neue Umweltzeitung ist da! 300 Jahre Nachhaltigkeit?

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Schon Joachim Radkau wies in seinem fulminanten Buch „Die Ära der Ökologie“ (Beck, 2011) darauf hin, dass die ersten Anfänge moderner Nachhaltigkeit in der deutschen Forstwirtschaft des 18. und 19. Jahrhunderts zu finden seien. Nun erwähnte Hannß Carl von Carlowitz 1713 erstmals das Wort „nachhaltig“ in Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Nutzung von Forsten. Wenn heute das Wort „nachhaltig“ in jedem beliebigen Sinne ge- und missbraucht wird (so jüngst von der Chemie-Industrie, die sich gegen die „Beschränkung des Begriffes auf ökologische Belange“ verwahrt), so kann man Herrn von Carlowitz dafür nicht verantwortlich machen. Eher schon jene, die immer noch hoffen, den globalen Kapitalismus nachhaltig reformieren zu können – was ein Widerspruch in sich ist.

Die Juli-August-Ausgabe der Umweltzeitung geht der modernen Nachhaltigkeit etwas auf den Grund, die Autoren machen sich auch Gedanken darüber, wie eine nachhaltige Forstwirtschaft heute ausschaut und ob es nicht besser wäre, angesichts des möglichen Kollaps unserer modernen Zivilisation statt auf Nachhaltigkeit zu setzen, Resilienz (Widerstandsfähigkeit) zu entwickeln. Wie vielfältig die Aspekte dieses Begriffes heute sind – auch ohne Missbrauch durch Chemie- oder Autoindustrie oder Banken – zeigt sich auch an der Entwicklung der erneuerbaren Energien. Besonders Windenergieanlagen werden in den kommenden Jahrzehnten das Landschaftsbild nachhaltig prägen.

Ebenfalls in den Komplex „Nachhaltigkeit“ passt auch das Hintergrundthema: Doch gibt die Redaktion der „Müllkippe Ozean“ mehr Raum, auch weil hier außer Plastik- und Atommüll noch viele andere Stoffe darunter fallen, deren maritimem Umgang die Umweltzeitung in den nächsten Heften locker nachspüren wird.

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