Klebeaktionen der „Letzten Generation“ sorgen oft für Empörung. Ihr wird Radikalität und Spaltung der Gesellschaft vorgeworfen. Auf die Radikalität der „Klimakämpfer“ wird in diesem Beitrag eingegangen. Nicht eingegangen wird auf die Spaltung der Gesellschaft, obwohl es sinnvoll wäre, denn die Spaltung wird schon seit Jahren betrieben – finanz- und sozialpolitisch. Betrieben von denen, die jetzt besonders laut gegen die Spaltung polemisieren.
Nun distanziert sich auch die Klima-Bewegung „Fridays for Future“ von der Gruppierung. „Die Klimakrise braucht gesamtgesell-schaftliche Lösungen, und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen“, sagte Sprecherin Annika Rittmann.
Kritik am zivilen Ungehorsam kommt auch von den Grünen, sei es aus den Landtagen oder aus dem Bundestag. „Mit ihrem elitären und selbstgerechten Protest bewirkt die ‚Letzte Generation‘ das Gegenteil dessen, was wir in der aktuellen Lage bräuchten, nämlich eine breite Bewegung in der Gesellschaft, für konsequente Klimaschutzpolitik“, erklärte die Parlamentarische Geschäftsführerin Irene Mihalic. Man solle Menschen „nicht verprellen durch Aktionen, die den ohnehin harten Alltag noch zusätzlich erschweren“.
Der „Letzten Generation“ wird Radikalität vorgeworfen. Doch das ist sehr dünnes argumentatives Eis auf der sich weite Teile der Presse und viele Politiker, insbesondere der Grünen, der FDP und der CSU bewegen. Wer ist hier eigentlich radikal? Sind es diejenigen, die das Klima und kommende Generationen schützen wollen oder diejenigen, die trotz internationaler Abkommen und Urteil des Bundesverfassungsgerichts, den Klimawandel beschleunigen, die Artenvielfalt weiter reduzieren und denen das Wohlergehen kommender Generationen von untergeordneter Bedeutung sind. Lesen Sie dazu einen Kommentar von Ruth Lang Fuentes in der TAZ: „Wer ist hier radikal?„
Wenn es um Geld geht wird die Belastung der kommenden Generationen in Form von Schuldendeckel bemüht, wenn es um deren Existenz geht, wird noch nicht mal die Geschwindigkeit auf Autobahnen reduziert.
