Stadtverwaltung muss gute Erreichbarkeit der Innenstadt permanent gewährleisten – AAI fordert besseres Baustellenmanagement (PM)

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Der Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI) betrachtet die aktuelle Verkehrssituation und das städtische Baustellenmanagement mit großer Sorge. Er fordert eine Reduzierung der Beeinträchtigungen bei der Anreise für Kundinnen und Kunden sowie Besucherinnen und Besucher der Innenstadt durch einen Rückbau aller ruhenden Baustellen an den Wochenenden. Ein erster guter Ansatz sei der teilweise Verzicht auf das sogenannte „Pförtnern“, das die Stadtverwaltung an mehreren Einfallstraßen in die Innenstadt durchführt.

Olaf Jaeschke, kommissarischer Vorstandsvorsitzender des AAI, erklärt: „Uns ist klar, dass Baustellen an sich ein gutes Zeichen sind, sie bedeuten immer auch eine Verbesserung der Infrastruktur und Stadtgestaltung.“ Jedoch sei der AAI-Vorstand sehr unzufrieden mit den aktuellen Baumaßnahmen auf mindestens drei Nord-Süd-Achsen durch die Stadt, zumal auch Ausweichrouten, wie beispielsweise die Museumstraße, massiv beeinträchtigt seien.
 
„Der Verzicht auf das ‚Pförtnern‘ am Radeklint und in der Güldenstraße ist ein erster, wichtiger Schritt, er darf jedoch nicht über das grundsätzliche Problem hinwegtäuschen: Die Baustellenplanung muss ganzheitlicher durchdacht werden und die Stadtverwaltung muss eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt permanent gewährleisten“, so Jaeschke weiter. Natürlich sei die Stadtverwaltung bei Baumaßnahmen unter anderem durch die Jahreszeiten eingeschränkt. „Das darf aber nicht dazu führen, dass – wie aktuell der Fall – drei Haupt-Einfallstraßen nach Braunschweig gleichzeitig bebaut werden. Das schränkt die Erreichbarkeit der Innenstadt erheblich ein und verstopft eine der Lebensadern unseres Einkaufsstandortes, nämlich die Erreichbarkeit unserer Innenstadt.“ Außerdem mache die daraus resultierende Überlastung der Ausweichrouten Maßnahmen wie das „Pförtnern“ überhaupt erst erforderlich, was wiederum viele Braunschweigerinnen und Braunschweiger verärgere, die die betroffenen Straßen regelmäßig nutzen.
 
Jaeschke: „Wir fordern, dass an allen Wochenenden ruhende Baustellen zurückgebaut werden und an den Einfallstraßen wieder zwei Fahrspuren nutzbar sind. Auch im Bereich Wendenstraße sollte auf das ‚Pförtnern‘ verzichtet werden. So kämen die Gäste von außerhalb an den wichtigsten Einkaufstagen der Woche, nämlich am Freitag und Samstag, entspannter nach Braunschweig.“ Außerdem schlägt der AAI eine Beschilderung von Ausweichrouten und Umleitungen zu Parkhäusern und Tiefgaragen sowie eine entsprechende Anpassung der Taktungen der Ampelschaltungen vor. „Natürlich produziert das zusätzlichen Aufwand, aber es vermeidet eben auch Umsatzverluste und negatives Marketing“, begründet Jaeschke. „Es sollte in unser aller Interesse liegen, dass bei den Besucherinnen und Besuchern nicht der Eindruck entsteht, dass Braunschweig schlecht erreichbar ist, oder gar, dass sich eine Fahrt in die Löwenstadt nicht mehr lohnt.“

2 Kommentare

  1. …und da ist er wieder, der ausschließliche Blick des Einzelhandels durch die Autofahrerbrille!

    Hallo, selbst der Einzelhandelsverband BGA bekennt, daß Autofahrer zwar durchaus Geld in die Stadt bringen, der Bahn- und Busnutzer hingegen häufiger mindestens ebenso viel.

    Die Forderung des AAI nach Abräumen von Baustellen kostet nur unnötig Steuerzahlergeld, behindert den Baufortschritt durch ständigen Ab- und Aufbau und gemahnen an die Quadratur des Kreises: Alle sollen möglichst ungehindert in die Stadt kommen! Aha, das Ergebnis ist täglich an immensen Staus zu beobachten, dank der unglaublichen Intelligenz der Autofahrer, die damit auch noch Bahnen, aber vor allem die Busse behindern!
    Und wer im Stau steht, kann nicht einkaufen…
    Erst denken, dann fordern!
    Wie wär´s mit Erstattung der ÖV-Fahhrkosten, statt der Parktickets?

    • Gerade neulich war wieder eine Studie in der Presse, mit dem Ergebnis, daß Radfahrer die besseren Kunden seien. Vielleicht sollte auch mal untersucht werden, wieviel Schaden der Automobilismus dem Einzelhandel einbringt. Als Radfahrer und Fußgänger meide ich zB. die Fußgängerzone der Friedrich-Wilhelm-Straße, wegen des unerträglichen Auto -, Bus- und Straßenbahnverkehrs dort.

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