Kurzmeldungen 24.9

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Das Wasser steigt, und wie!

Schlechte Nachricht für die Küsten: Der Anstieg des globalen Meeresspiegels hat sich zuletzt deutlich beschleunigt. Was daraus folgt, will der Weltklimarat morgen in einem Sonderbericht erklären.

Fünf Millimeter plus über den gesamten Globus gemittelt, und das Jahr für Jahr – das hat es in der jüngeren Menschheitsgeschichte nicht gegeben. (Weiter in der FAZ)

Dynamit in Westminster

Das Urteil des obersten britischen Gerichts schlägt im Londoner Regierungsviertel ein wie eine sprichwörtliche Bombe. Um es auf den Punkt zu bringen: Boris Johnson hat die Königin hinter das Licht geführt, als er ihr den „Rat“ gab, das Unterhaus in eine lange Pause zu schicken. Für diese Zwangspause gab es keinen Grund, schon gar keinen guten. Deshalb ist die Suspendierung aufgehoben, das Parlament kann wieder seine Arbeit tun. Johnson, der Premierminister, hat rechtswidrig gehandelt. (Weiter in der FAZ)

Belgien verdient an seinen Staatsschulden:

Für einen Kredit in Höhe von 588 Millionen Euros (Lauzeit: 7 Jahre) wurde ein Negativ-Zins von 0,469%. fällig, meldet “Le Soir”. Weitere 1,21 Milliarden wurden für minus 0,262% aufgenommen. Anders ausgedrückt: Der belgische Staat profitiert von seinen neuen Schulden. Er darf der EZB dankbar sein, die die Zinsen weiter drückt. Die Frage ist, warum Deutschland es nicht wie Belgien macht? (aus Lost in Europe)

Schlammschlacht pur:

Schlammschlacht

Trump wird in der Presse beschuldigt, acht mal den ukrainischen Präsidenten Zelenskyi in einem Telefongespräch gebeten zu haben, gegen Biden zu ermitteln. Joe Biden ist Ex-Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat. Was in der Presse in der Regel fehlt ist, dass Joe Biden, nach eigenen Worten (!), mit einem Kredit von einer Milliarde Dollar als Vizepräsident geschachert hat, um den Generalstaatsanwalt der Ukraine abzusetzen. Der Generalstaatsanwalt ermittelte gegen seinen Sohn Hunter im Zusammenhang mit dem ukrainischen Energiekonzern Burisma. Über den ersten Teil der Nachricht berichtete die BZ breit. Wen das interessiert, hier die (Quelle).

Deutschland kann sich mal wieder nicht raus halten, sollte es aber:

Ohne Belege wird der Iran von der USA beschuldigt, die Angriffe auf Saudi-Arabien getätigt zu haben, Begründung: Es ist „plausibel“. Deutschland kann sich mal wieder nicht raushalten und schließt sich gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien in einer Erklärung der USA an. Dass der Iran die Waffen geliefert hat, wird meines Wissens, von niemandem abgestritten. Der Jemen hat sich von Anfang an zu dem Angriff bekannt. Der Iran bestreitet die Waffen selber eingesetzt zu haben.

Das Versagen des US-Verteidigungssystems ist noch krasser als gedacht:

militärische Drohne Symbolbild

Die getroffenen Raffinerien in Saudi-Arabien befinden sich direkt in dem überwachtem Gebiet von fünf Patriot- Abwehrsystemen, drei(!) schützen die Raffinerie Abqaiq direkt, eine schützt Khurais direkt. Trotzdem glänzten diese US-amerkanischen Abwehrsysteme durch Totalversagen, sie entdeckten die Angriffe nicht einmal. Nach Angaben des Jemens wurden 10 Drohnen eingesetzt, nach Angaben der USA waren es 18 Drohnen und sieben Marschflugkörper.

Angesichts dieser Verteidigungsschwäche Saudi-Arabiens, oder anders ausgedrückt der US-Waffensysteme, könnte sich Saudi-Arabien nicht an einem Krieg gegen den Iran beteiligen. Ohne Kommentar: Militärausgaben 2016: Saudi-Arabien: 67,6 Milliarden Dollar, Vereinigte Arabische Emirate 22,8 Milliarden Dollar, Iran:12,3 Milliarden Dollar. (Quelle Wikipedia) Dazu auch Analyse der Drohnenangriffe auf Saudi-Arabien.

Der Iran kündigt an, auf begrenzte Angriffe gegen ihn, nicht begrenzt, sondern hart zu antworten.

Der „Freitag“ kommentiert die Lage so „Kommt es zum großen Krieg? Diese Frage ist kaum zu beantworten, weil die maßgeblichen Akteure nicht rational handeln.“ (Freitag)

  1. Fotos: Pixabay

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1 Kommentar

  1. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat in einem Interview mit dem US-Sender CBS News die Patriot-Systeme etwas seltsam verteidigt:
    Saudi-Arabien habe Luftabwehrsysteme Patriot sowie Fla-Raketen Hawk aus US-amerikanischer Produktion, die nicht für den Abschuss von Drohnen konzipiert worden seien. Außerdem sagte er sei Saudi-Arabien sehr groß. Nur zieht dieses richtige Argument nicht, wenn die Systeme genau dort standen.

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