Es ist noch nicht so lange her, dass die größte Bankenkrise der Nachkriegszeit 2008 nur mit dem Einsatz von hunderten von Milliarden Euro (Milliarden, nicht Millionen!) an Steuergeldern notdürftig eingedämmt werden konnte. Und die Folgen sind immer noch längst nicht überwunden. Es gibt sicherlich verschiedene Ursachen hierfür. Entscheidend war aber die völlig unzureichende Bankenregulierung, die auch heute noch keineswegs sichergestellt ist. Nun werden Pläne von Facebook bekannt, eine eigene Währung, Libra, herauszugeben.
Im Hinblick auf Facebooks geplante Währung Libra meint Finanzminister Scholz: „Die Herausgabe einer Währung gehört nicht in die Hände eines Privatunternehmens, denn sie ist ein Kernelement staatlicher Souveränität.“
Eine umfassendere Einordnung von Facebooks Vorhaben hat der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring vorgenommen. Siehe hier oder hier.
Die „Bürgerbewegung Finanzwende“ spricht über Facebooks Einführung der digitalen Währung Libra von einen Angriff auf unser Währungssystem und unsere individuelle Freiheit. Weiter heißt es dort:
„Bereits Anfang 2020 möchte Facebook seine Pläne in die Tat umsetzen. Dabei ist nicht einmal klar, welche Aufsichtsbehörde für die Libra zuständing ist! Einmal eingeführt, ließe sich Libra kaum mehr stoppen – ein gefährliches Feldexpirement mit ungewissem Ausgang für uns alle.
Binnen 15 Jahren gelang dem Techkonzern Facebook, wovon staatliche Geheimdienste nur träumen: ein digitales Profil von fast einem Drittel der Weltbevölkerung zu erstellen, Klarname, Bewegungsprofile und private Interessen inklusive. Nun geht Facebook den nächsten Schritt und bereitet die Ausweitung seiner Geschäfte auf den Finanzbereich vor.
Die Machtfülle des großen Tech-Giganten ist bereits jetzt nahezu unkontrollierbar. Kommt noch der Zugang zu sensiblen Zahlungsdaten dazu, gerät jeder einzelne und wir alle als Gesellschaft in eine gefährliche Abhängigkeit – viel gefährlicher noch als die von den Großbanken. Das müssen wir verhindern! Deswegen sollte die Politik Libra verbieten.“
