Ukraine-Russland-Krieg: Deutscher Journalist fragt, Außenministerin Naledi Pandor antwortet

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Außenministerin von Südafrika Grace Naledi Mandisa Pandor. Sie gehört dem African National Congress (ANC) an und ist seit Mai 2019 Außenministerin im Kabinett Ramaphosa II. Screenshot aus dem Interview

Von: heute journal update

„Die Welt hat eine Verantwortung, für Frieden zu sorgen“

Naledi Pandor ist die Außenministerin der Südafrikanischen Republik. Sie gibt bemerkenswerte Antworten auf die Fragen des ZDF-Journalisten Wulf Schmiese im heute journal update. Und sie meint u.a., dass die G7 die Fähigkeit haben, eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg zu finden. Interview

6 Kommentare

  1. Erfrischendes Interview, tolle Frau! Wulf Schmiese, Journalist des ZDF, versucht ein ums andere Mal der Außenministerin von Südafrika deutlich zu machen, dass nur die Position des Westens richtig sei und dass die „neutrale Position“ im Konflikt um die Ukraine, die er Südafrika unterstellt, völlig widersprüchlich und inkonsequent sei. Frau Pandor aber lässt sich nicht beirren und weist freundlich und überzeugend darauf hin, dass etwa die G 7 – Staaten nun endlich ihre Macht in die Waagschale werfen sollten, um auf einen wirklichen Frieden hinzuwirken, der sowohl die ukrainischen Interessen als auch die Russlands berücksichtigt. Schließlich habe man es ja auch in Südafrika geschafft, dass sich völlig verfeindete Parteien an den Verhandlungstisch gesetzt hätten und schließlich einen Frieden und die Abschaffung des Apartheidregimes zu erreichen.

    Wenn Schmiese erneut versucht, sie festzunageln, huscht ein leises Lächeln über ihr Gesicht und sie erklärt geduldig ein weiteres Mal ihre Position. Dagegen wirkt Schmiese abschließendes Lächeln schon ziemlich angestrengt. Sie lässt ihn recht alt aussehen, eben eine tolle Frau…

  2. Der Vergleich mit dem einstigen Kampf gegen die Apartheit-Clique in Südafrika ist natürlich korrekt.

    Auch in Südafrika wurde die Zivilgesellschaft von einer militätisch überlegenen Soldateska terrorisiert, Menschen eingesperrt, gefolter und massakriert. Dem widersetzte sich die Zivilgesellschaft – vor allem auch militärisch – mit Partisanen-Aktionen.

    Das Apartheit-Regime musste nicht nur klein beigeben, sondern landete im Abseits der Geschichte.

    Ähnlich wie vorher in Vietnam und in der heutigen Ukraine führten Terrorakte einer weit überlegenen Militärmaschienerie des Aggressors auch in Südafrika einst zu größerer Einheit und Widerstandswillen der Überfallenen.

  3. ‚Soldateska‘ ist vielleicht etwas hart – immerhin stammen anscheinend fast alle Waffen der Donbass-Republiken von übergelaufenen ukrainischen Armeeteilen, die auf ihre Nachbarn im Osten nicht mehr schiessen wollten – sogar Stinger-Raketen.

    Kiev und Russland werden miteinander reden muessen, da hat Frau Pandor absolut recht: herbeibomben kann man Frieden nicht. Je mehr Waffen, umso mehr Tote.

    Der Mann in seinem altmodisch-freundlichen macht vier, nein fuenf Anlaeufe, um eine Verurteilung der Russen zu bekommen, aber die sichtlich amuesierte Dame serviert ihn freundlich ab.

    Was veranlasst ihn zu seiner Fragestellung? Karriereplanung? Anweisung von Frau Nuland? Ein Honorar von Springer?
    Man weiss es nicht …

  4. Sehr schöne Kommentare. Frau Naledi Pandor wies noch darauf hin, dass man ihrer Gruppe nicht mit Waffen geholfen habe, sondern immer darauf hingewiesen habe, dass sie, egal wie grausam die andere Seite war, nur Verhandlungen helfen würden. Und sie haben recht behalten und sie haben durch Verhandlungen großen Erfolg gehabt!

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