Wirtschaftshilfen in der Corona-Krise an Öko-Kriterien binden.

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Bekannte Virusträger, die Fledermaus Foto: Uwe Meier

Weltweit sollen Staatshilfen in Billionenhöhe die Wirtschaft vor dem Corona-Schock schützen. Umweltschützer wollen die an Öko-Kriterien binden, wobei hauptsächlich an Klimaschutzkriterien gedacht wird. Vergessen wird in der Öko-Diskussion die abnehmende Artenvielfalt. Diese, so die ökologisch-medizinische Diskussion, ist eine direkte Ursache für das Auftreten der Coronaviren und anderer viröser Zoonosen. Der anschließende Beitrag befasst sich mit dieser Thematik. Gegen das „Ökogedöns“ (TAZ) regt sich derzeit massiv Widerstand. Das ist nicht nur kurzsichtig sondern geradezu gefährlich.

Der BUND will ein „weitsichtiges Konjunkturprogramm, das akutes Krisenmanagement mit Investitionen in die sozial-ökologische Transformation verbindet“, Greenpeace fordert einen „grünen Marshallplan“. Die Ökonomin, Claudia Kemfert, warnt vor neuem Geld für alte Technologien und die grüne Abgeordnete, Lisa Badum, fordert, der „Green Deal muss die Entscheidungsgrundlage für alle Konjunkturhilfen sein“. Der Chef des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, sagt: „Konjunkturpakete müssen grün aufgelegt werden und neben Beschäftigung und Wirtschaft auch den Green Deal und den Klimaschutz voranbringen.“

Doch in der Krise mehren sich auch die Stimmen, das Ökogedöns jetzt erst mal zu lassen. Der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Thomas Bareiß: „Wir haben gerade noch ein paar andere drängendere Themen zu bewältigen, die unser Land betreffen.“ Neben zahlreichen noch weitergehenden Vorschlägen meint der tschechische Premier Andrej Babis, „den Green Deal zu vergessen und sich auf Corona zu konzentrieren.

Biodiversität und Coronaviren

Vieles ist noch unbekannt am neuen Coronavirus. Klar scheint zu sein, dass es von einem Wildtier auf einen Menschen übertragen wurde. Derzeit, in der akuten epidemischen Phase, geht es darum, Menschenleben zu retten. Aber wenn die Corona-Krise zu Ende ist, sollte und muss die Krise Anlass sein, den Umgang des Menschen mit der Umwelt und den darin lebenden Tieren und Pflanzen in allen möglichen Dimension zu überdenken. Nicht „nur“ zum Schutz der Natur sondern auch zum Schutz der Menschen. Wissenschaftlich ernst zu nehmende Hinweise liegen vor.

So unglaublich es in der momentanen Situation klingen mag, aber es gibt Experten die meinen, die Menschheit hat mit der Lungenkrankheit Covid-19 viel Glück gehabt. In der Welt der wilden Tiere gibt es weit tödlichere Krankheitserreger, die das Potenzial für tödlichere Epedemien haben. Ein Hinweis auf SARS, Ebola und auch die Vogelgrippe, die alle tierischen Ursprungs sind, sollte hier reichen. Sehen Sie dazu diesen Film über die Forschungsarbeiten der Universität Ulm („Die Welt der Viren„), der deutlich macht, dass unsere Respektlosigkeit der Natur gegenüber auf Dummheit und Ignoranz beruht.

Es ist der Mensch, der die Regel des Abstandhaltens nicht einhält. Er hält keinen Abstand zwischen sich und den Wildtieren. Das ist nicht gesund! Zunächst sind es die Tiermärkte, die oft auch Schlachtereien sind, wie zum Beispiel in Wuhan. Es sind aber auch Tiermärkte in unmittelbarer Nähe von Wildtieren. Wie z. B. Rinder- und Ziegenmärkte in Flughundkolonien. Auf vielen Märkten sind Tiere unterschiedlicher Arten eng zusammengedrängt in enger Nachbarschaft mit den Menschen, was die Entstehung gefährlicher Zoonosen begünstigt.

Mindestens genau so bedenklich ist die Zerstörung von Lebensraum. Die Zerstörung der Biodiversität spielt bei der Übertragung von gefährlichen Zoonosen auf den Menschen eine zentrale Rolle. Nicht nur dieser Artikel von Sonja Shah aus Le-Monde-diplomatique macht das deutlich.

2 Kommentare

  1. Lieber Autor Uwe,
    bitte, bitte, bitte jetzt nicht auch noch Corona mit hilfreichen Tipps zum ökologisch-gerechten Leben überfrachten!!! Dummheit und Ignoranz sind nun mal unausrottbare menschliche Eigenschaften (s. Trump).
    Zähl die Schmetterlinge, die wieder fliegen, und die Radieschen, die wieder wachsen. Aber werd‘ kein Philosoph. Den Job kannst Du nicht.

    Gruß Klaus

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