Ukrainekrieg und Corona: Frieren für den Frieden und frieren für die Gesundheit

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Frieren Foto: Pixabay

Katharina Körting hat einen nachdenklichen Blick auf Pandemie und Krieg geworfen mit Pazifisten, Virologen und Militärstrategen.

In der Corona-Zeit war das Ziel, den Krieg gegen das Virus zu gewinnen, notfalls auch mit Russland. In der Ukraine-Krieg-Zeit ist das Ziel, dass Russland den Krieg verliert, notfalls auch gegen das Virus.

In der Corona-Zeit war ein Schuft, wer den Mund-Nasen-Schutz nur am Kinn trug, und nicht über der Nase. In der Ukraine-Krieg-Zeit ist ein Schuft, wer nur Panzerfäuste schicken will, und keine Panzer.

In der Corona-Zeit war „rechtsaußen“, wer die Milliardenausgaben für Tests hinterfragte. In der Ukraine-Krieg-Zeit ist „rechtsaußen“, wer die 100-Milliarden-Aufrüstung hinterfragt.

In der Corona-Zeit sollte man ständig lüften und für die Gesundheit frieren. In der Ukraine-Krieg-Zeit soll man ständig sparen und für die Freiheit frieren.

In der Corona-Zeit war „Querdenker“, wer sich nicht impfen lassen wollte. In der Ukraine-Krieg-Zeit ist „Querdenker“, wer nicht vom Frieden lassen will.

In der Corona-Zeit haben die Leute in den sozialen Medien sich von denen entfreundet, die nicht ihre Meinung teilten. In der Ukraine-Krieg-Zeit fordern Leute ihre Freunde auf, sich von „Lumpenpazifisten“ zu entfreunden, andernfalls seien sie nicht mehr ihre Freunde.

In der Corona-Zeit war es politisch korrekt, für Pflegekräfte und genesene Patienten zu klatschen. In der Ukraine-Zeit ist es politisch korrekt, versenkte russische Schiffe und getötete Generäle zu beklatschen.

In der Corona-Zeit galt China vielen wegen seiner No-Covid-Strategie als Vorbild. In der Ukraine-Zeit wirft man China aus demselben Grund vor, die Weltwirtschaft zu schwächen.

In der Corona-Zeit riefen manche „Mehr Diktatur wagen!“, aus Solidarität mit den Schwächsten. In der Ukraine-Krieg-Zeit wird der russische Diktator zum neuen Hitler, aus Solidarität mit der Ukraine.

In der Corona-Zeit galt es als hilfreich, Angst vor Aerosolen zu haben. In der Ukraine-Krieg-Zeit gilt als feige, wer Angst vor Atombomben äußert.

In der Corona-Zeit haben sich viele gefreut, dass die Welt so vernetzt zusammengearbeitet hat. In der Ukraine-Krieg-Zeit stöhnen alle über die Globalisierung. ..

„Es gibt Worte, die nie gesagt werden dürfen, sonst sterben sie…“ (Kurt Tucholsky)

Mehr bei Katharina Körting im Freitag

1 Kommentar

  1. Sehr schön, die Betrachtung der Absurditäten und der Gemeinsamkeiten im Umgang mit Corona und dem Ukrainekrieg. Ich schlage noch einen dritten Aspekt vor: der Kampf der Guten gegen die furchtbare AfD…
    Ich vermute, sie kommen aus einer gemeinsamen Wurzel, dass sowas wie der „tiefe Staat“ dieses betreiben könnte…, was immer das weltweit sein könnte, vielleicht ein Versuch der Herrschaft der Superreichen??

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