Für die AfD: Klimawandel wissenschaftlich belegt

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Gerne verlässt man sich auf wissenschaftliche Erkenntnis. Ohne diese nämlich kein Fortschritt. Zu vielfältig sind unsere täglichen Erfahrungen, dass man sich auf wissenschaftliche Erkenntnis verlassen kann. Im Grunde machen wir uns keine Gedanken über das Wissen oder gar das Grundlagenwissen, das in unseren Autos, Medikamenten, in Gebäuden, im Fahrrad oder im Handy steckt. Gedanken über die Richtigkeit wissenschaftlicher Erkenntnis machen wir uns eher, wenn diese Erkenntnis unserer Bequemlichkeit oder unserem Lebenstil zuwider läuft. Wie beim Klimawandel.

Seltsam ist, dass viele Menschen nicht an den Klimawandel glauben oder von der Gefährlichkeit von Covid 19 nichts wissen wollen. Durchaus viele wissenschaftlich Gebildete gehören dazu, die gleich beides in Frage stellen, dann sich aber auf Medikamente verlassen, aber nicht auf den Segen der Impfung.

Kürzlich sagte mir ein linker (Selbstauskunft) emeritierter Mathematikprofessor als ich sagte, dass ich den Wissenschaftlern glaube, die den menschengemachten Klimawandel für hoch problematisch halten, und ich hinter den Maßnahmen der Bundesregierung gegen Covid 19 stehe: „Also auch du gehörst zu den Gläubigen, die nicht die Machenschaften des Grosskapitals sehen wollen oder können“. Zum Glück kündigte er mir darauf hin den freundschaftlichen Briefwechsel auf, denn für „seine“ Partei wollte ich im B-S auch keine Werbung machen.

So richtig weiß die AfD nicht, wie sie sich diesen Bedrohungen gegenüber verhalten soll. Gerne würde sie den Straßenprotest gegen die Regierung befördern und sich mit den Ängsten des „deutschen Volkes“, ob der Regierungsmachenschaften solidarisch erklären. Aber so richtig mag sie nicht. Denn der Wissenschaft massiv zu misstrauen ist für viele AfDler keine Option. Gelegentlich versucht sie es mit Anfragen im Bundestag:

Antwort der BR zur kleinen Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag zum Klimawandel

Berlin: (hib/CHB) Nach Ansicht der Bundesregierung hat die Wissenschaft in den vergangenen Jahren immer mehr Belege dafür angeführt, dass die globale Erwärmung und die Zunahme extremer Wetterereignisse mit dem anthropogenen Klimawandel in Zusammenhang stehen. Eine „signifikante Verwundbarkeit vieler Ökosysteme“ sei wissenschaftlich belegt, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/22410) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/22002).

Den Fragestellern wirft die Bundesregierung vor, sie vermischten in missverständlicher Weise unterschiedliche Aspekte verschiedener Naturkatastrophen mit den Folgen des Klimawandels. Die Bundesregierung beziehe ihre Informationen über klimawandelbedingte Änderungen von extremen Wetter- und Klimaereignissen vor allem aus den Berichten des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderung (IPCC), auch Weltklimarat genannt.

Bei fortschreitendem Klimawandel wären selbst bei umfassenden Anpassungsmaßnahmen viele Risiken klimawandelbedingter Extremereignisse unausweichlich, hält die Bundesregierung weiter fest. Die einzige Möglichkeit, diese Risiken zu vermeiden, bestehe in der Vermeidung weiteren Klimawandels. Unter Verweis auf Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schreibt die Bundesregierung, dass der Klimawandel zwischen 2030 und 2050 voraussichtlich etwa 250.000 zusätzliche vorzeitige Todesfälle pro Jahr verursachen werde. Zurückzuführen sei dies auf die Verschärfung von Unterernährung, Malaria, Durchfallerkrankungen und Hitzestress.

02. Bundesregierung sieht im Klimawandel keine Vorteile Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit/Antwort

Berlin: (hib/CHB) Die Bundesregierung schließt aus, dass der Klimawandel die Lebensumstände vieler Menschen verbessert. Vielmehr seien bereits heute, bei etwa einem Grad Celsius globaler Erwärmung, an vielen Orten deutliche Auswirkungen der Klimaänderung zu beobachten, heißt es in der Antwort (19/22411) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/22009).

Ebenso hält es die Bundesregierung aufgrund der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse für ausgeschlossen, dass der Klimaschutz ökonomisch und gesellschaftlich mehr Schaden anrichtet, als es der Klimawandel jemals könnte. Angesichts der mit dem Klimawandel verbundenen Schäden für Leib, Leben und Eigentum wäre es nach Ansicht der Bundesregierung eine Verletzung der Schutzpflichten des Staates gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, weder Maßnahmen zur Verringerung des Klimawandelrisikos noch Maßnahmen zur Anpassung an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels vorzunehmen.

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