Braunschweig hat ein Naziproblem – ver.di fordert lokales und regionales Handlungsprogramm

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Erneute Attacke gegen das Haus, in dem der Sprecher des Bündnis gegen Rechts, David Janzen, wohnt. Foto: David Janzen

Die erneuten Attacken auf das Haus, in dem der Sprecher des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts wohnt, sind Aktionen der örtlichen Naziszene. Davon ist Sebastian Wertmüller, ver.di-Geschäftsführer in Braunschweig, überzeugt: „Seit Jahren laufen in unserer Stadt gewalttätige Rechtsextremisten herum, greifen Menschen an, beschmieren Wände und Mauern mit Nazisymbolen und Nazipropaganda und bedrohen alle, die ihrem Menschenbild nicht entsprechen.“

ver.di erwarte, dass Polizei, Staatsanwaltschaft und Justiz dieser Bedrohung endlich Herr werde: „Überall hört man Bekenntnisse gegen Rassismus, gegen Antisemitismus und gegen Rechtsextremismus und zugleich kann das rechtsextreme Pack immer weiter Straftaten begehen.“

Es fehle in Braunschweig an Institutionen und Einrichtungen zur Demokratieförderung und gegen Diskriminierung, es fehle ein offensiver Umgang mit dem Rechtsextremismus in all seinen Schattierungen: „Seit Jahren steht die Forderung nach einer unabhängigen Antidiskriminierungsstelle im Raum, seit Jahren fehlt eine Anlaufstelle für von rechter Gewalt Betroffene, und seit Jahren zeigt man wenig Energie, wenn es um das Auftreten von Rechten geht“, so Wertmüller. Dabei seien diese Forderungen nach den Morden von Halle aktueller denn je.

Das sei es auch kein Zufall, dass die Stadt ohne jeden Widerstand ihre VW-Halle an die AfD vermiete und dazu noch ein Rundumsorglospaket aus Absperrungen, Bühnentechnik und Catering verkaufe.

Verärgert zeigt sich Wertmüller über die CDU: “ In den ganzen Auseinandersetzungen mit Bragida, mit der Nazitruppe Adrenalin, mit den diversen Naziaufmärschen sei von ihr wenig zu hören gewesen. Jetzt bezeichnet der Landesvorsitzender Oesterhelweg, Björn Höcke, als Nazi, weigert sich aber mit seinem Vorstand gegen den Nazi zu demonstrieren, weil er da ja mit Linken in einer Kundgebung stehen könnte. Was für ein Armutszeugnis!“

ver.di kündigt an, dass man von der Stadt und der Politik weiter fordern werde, deutlich mehr zu tun und deutlich mehr Gesicht zu zeigen. Einschüchtern lasse man sich von der Naziszene und einer immer aggressiveren AfD nicht.

2 Kommentare

  1. Herr Janzen sollte mal seinen Anwalt nach Möglichkeiten gegen Stalking, Nachstellung befragen. Ich kenne da mindestens einen §§, der infrage kommt.
    Vielleicht gibts noch andere Möglichkeiten wie Kameraüberwachung, Privatdedektiv um die Täter Dingfest zu machen.

    Das was die Nazis derzeit machen ist ja noch „Kinderkram“, mit Dreck werfen usw., zeugt nicht gerade von hohem Intellekt, aber wozu sind die noch fähig?
    Wir sollten der Neonazibande hier wesentlich mehr entgegen setzen als bisher, klare Kante zeigen, deutlich sichtbare Aktionen im Rahmen der Legalität machen.

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