Attac-Kongress – man war sich einig,

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dass der Wachstumszwang die Welt in nicht allzu ferner Zeit ins Verderben stürzen wird (siehe aktuelle Ergänzung aus der FR am Schluss). Die Alternativen wurden erwartungsgemäß kontrovers diskutiert. (siehe Ankündigung B-S)

Foto: Helmut Käss

„Jenseits des Wachstums“, was ist da? Wie kann man eine Welt ohne ökonomisches Wachstum organisieren? Wir alle kennen die monatlichen Botschaften über mehr oder weniger Wachstum, wobei geringes Wachstum schlecht ist und hohes Wachstum gut für Wirtschaft, Abbau von  Arbeitslosigkeit usw. Gleichzeit ist es inzwischen Grundwissen, dass hohes Wachstum den Ressourcenverbrauch bei Rohstoffen beschleunigt und die Vielfalt des Lebens dramatisch reduziert, dass die Umwelt stärker belastet wird, dass es nicht weniger sondern mehr Hunger auf der Welt gibt und dass Verteilungskriege bereits begonnen haben.

Diese zukunftsentscheidenden Fragen der Wachstumskritik gingen auf 70 Podien 2500 Teilnehmer der Attac-Kongress nach.  Die Ernährung der Kongressteilnehmer war dem Thema angemessen, vegan, meist Gemüsesuppe mit dunklem Brot. Die Stimmung war engagiert. Lesen Sie dazu die Pressemitteilung von attac und die Dokumentation, die laufend ergänzt wird. Bericht: PRmaximus

„Nachhaltigkeit“ greift zu kurz

(Ergänzung zum Bericht über den Attac-Kongress „Jenseits des Wachstums“)

Die „Frankfurter Rundschau“ berichtete in ihrer Ausgabe vom 23. 5. auf S. 15 im Wirtschaftsteil (!) über den Kongress und referierte einige Aspekte, die besondere Beachtung verdienen. Zur vielgerühmten „Nachhaltigkeit“ schreibt der Autor Stephan Kaufmann: “Nachhaltigkeit ist die Trumpfkarte der Politik. Mit ihr soll die Wachstumsgrenze ausgedehnt werden. Und zwar mit Hilfe der Wunderwaffe Entkoppelung: mehr Produktion mit weniger Rohstoffen und weniger Umweltschäden. Durch die Steigerung der Effizienz soll die Wachstumsparty ewig weitergehen.“ Doch so werde nur eine neue Steigerung der Produktivität erreicht. „Das BIP steigt und frisst die Effizienzgewinne auf“, fährt er fort. „Rebound nennt dies die Wissenschaft.“ Der Autor zitiert den britischen Experten Jackson, der „tiefe Eingriffe in das gesamte Wirtschaftssystem für nötig“ hält, um einen „naturverträglichen Stoff- und Energieumsatz“  zu ermöglichen. Es gehe, so  Werner Rätz von Attac, nicht ohne eine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Fraglich sei, ob dies innerhalb des auf Konkurrenz getrimmten Kapitalismus geleistet werden könne.   

 

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