Wie viele piepen in meinem Garten?

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Von NABU

Die Stunde der Gartenvögel. Verbände rufen zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Heißt: Menschen sollen Piepmätze zählen – und so Erkenntnisse über die Artenentwicklung liefern. Jedes Jahrsind alle Naturliebhaberinnen aufgerufen, Vögel zu notieren und zu melden. Vom 6. bis 8. Januar läuft bundesweit die Aktion „Stunde der Wintervögel“: Bür­ge­r:in­nen sind eingeladen, eine Stunde lang Vögel zu zählen und ihre Daten dann an die Naturschutzorganisationen zu übermitteln.

„Das Ziel ist, zu erfassen, welche Vogelarten in einem bestimmten Raum anzutreffen sind, welche Vögel also hier überwintern“, sagt Nabu-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. Die Zählungen würden wissenschaftlich ausgewertet und mit den Daten aus den Vorjahren verglichen.

„Das gibt uns auch Auskunft darüber, ob und welchen Einfluss beispielsweise die Klimakrise auf die Vogelbestände hat“, betont Rümmler. So könne sich zeigen, dass einige Vogelarten im immer wärmeren Deutschland überwintern – obwohl sie in der kalten Jahreszeit eigentlich die Reise in den Süden antreten. Andererseits blieben etwa Vögel fern, die normalerweise aus dem Norden kommen und hier ihr Winterquartier beziehen.

Vogelbestände gehen weltweit zurück

Die Zählaktion gibt es bereits zum dreizehnten Mal. Laut Nabu geht es dabei vor allem um bekannte und weit verbreitete Spezies, etwa Amseln, Rotkehlchen oder Spatzen. „Einzelne, ausdrücklich gefährdete Vogelarten spielen bei dieser Aktion nicht unbedingt eine besondere Rolle“, sagt Rümmler.

„Aber die Lage der Vögel weltweit ist generell alarmierend, die Bestände gehen tendenziell zurück. “Schuld daran sei unter anderem die intensive Landwirtschaft: Pestizide, Insektizide und Herbizide führten zu Insektensterben – den Vögeln fehle es deshalb Nahrung.

Im vergangenen Jahr haben 176.000 Menschen bei der Aktion mitgemacht. Rümmler rechnet für dieses Wochenende mit einer ähnlich großen Teilnahme. Auf den Websites von Nabu und LBV findet sich Material zur Aktion – Bilder der häufigsten Arten als Erkennungshilfe inklusive.

Be­ob­ach­te­r:in­nen sollen notieren, wie viele Vögel einer Art sie innerhalb der einen Stunde gleichzeitig sichten oder (für geschulte Ohren) hören. Die Zahlen können bis zum 16. Januar online, per Post oder in der Nabu-Vogel-App gemeldet werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Ergebnisse telefonisch zu übermitteln.

Um allgemein einen Beitrag zum Schutz der Vögel zu leisten, rät Experte Martin Rümmler zum Beispiel: Gärten naturnah zu gestalten, auf Pflanzengifte zu verzichten, Futterstellen sauber zu halten und Naturschutzorganisationen über tote oder kranke Tiere zu informieren.

1 Kommentar

  1. “Schuld daran sei unter anderem die intensive Landwirtschaft: Pestizide, Insektizide und Herbizide führten zu Insektensterben – den Vögeln fehle es deshalb Nahrung.“ So steht es im Text. Stimmt das?
    Ja, es stimmt, wenn die intensive Landwirtschaft als Ursache genommen wird. Insbesondere bei Bodenbrütern (Feldlerche, Rebhuhn usw). Die intensive Landwirtschaft geht einher mit den sehr großen Feldern und ihren Monokulturen und der fast ausgeräumten, strukturarmen Landschaft. Die vielfältigen Strukturen fehlen, und daher kommt hauptsächlich der Artenrückgang. Denn intensive Landwitschaft mit hoher Flächenproduktivität kann nur rationell betrieben werden – also nur mit Maschineneinsatz. Da stören Hecken und Feldraine, die wichtig für Vögel, Wirbellose und Kleinsäuger sind.
    Die sog. Pestizide spielen da eine untergeordnete Rolle, das belegen viele Untersuchungen. Ausnahme ist die insektizide Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide, die eine fatale Wirkung auf Insekten haben.

    Aber mit Gärten hat das nichts zu tun. In ihnen gibt es eine spezielle Vogelwelt, denn Gärten sind sehr reich an unterscheidlichen Strukturen.

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