Ursache Taubensterben weiterhin unklar

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Kranke Taube im Stadtgebiet

Zwischenzeitlich hat der Verein Stadttiere Braunschweig mehr als 200 verendete Stadttauben seit Mitte November registriert. Die Ursachen sind weiterhin nicht vollständig geklärt. Einige Tiere sind von taubenspezifischen Kropfparasiten befallen. Diese führen aber nicht zu den hier vorliegenden dramatisch schnellen Krankheitsverläufen mit Todesfolge binnen weniger Tage. Dieser Befall wäre in betreuten Taubenschlägen oder an betreuten Futterstellen in wenigen Tagen einfach behandelbar.

Die Ergebnisse der pathologischen Untersuchung dreier Tauben, die der Verein Stadttiere Braunschweig e.V. in der Tierärztlichen Hochschule Hannover in Auftrag gegeben hat, sind bei allen Tieren positiv auf Paramyxovirose (PMV) getestet. Andere Ursachen konnten in diesen Fällen als Todesursache nicht festgestellt werden. PMV ist eine nicht heilbare Viruserkrankung von Tauben und anderen Hühnervögeln. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 80%. Das taubenspezifische Virus kann nach Auskunft der Tierärztlichen Hochschule auch auf Geflügel übergehen. Für Geflügel besteht Impflicht. Für Tauben gibt es keine Pflicht zu impfen. Wir empfehlen Haltern von Tauben und Geflügel den Impfschutz ihrer Tiere zu überprüfen und möglichst auffrischen zu lassen.

„Die große Anzahl der kranken Tiere, die uns gemeldet werden, hat die die Aufnahmekapazitäten in den beiden Braunschweiger Tierschutzvereinen und dem Artenschutzzentrum in Leiferde an ihre Grenzen gebracht. Wir wissen nicht mehr wohin mit den kranken Tieren“, so Beate Gries, Vorsitzende des Vereins Stadttiere Braunschweig e.V. Darum hat der Verein heute ein erstes Gespräch mit der Stadtverwaltung geführt, mit dem Ziel gemeinsam ein Konzept abzustimmen, wie mit der aktuellen Ausnahmesituation im Sinne des Tierschutzgesetzes und der Öffentlichen Sicherheit umgegangen werden kann. „Es geht ja nicht an, dass überall in Stadt tote Tauben rumliegen, die möglicherweise ein hochinfektiöses Virus weiter an die Umwelt abgeben und so dauerhaft Elend und Leid unter den Tauben verursacht. Diese Ausnahmesituation können wir nicht aussitzen. Dafür brauchen wir pragmatische und praktikable Lösungen“, so Gries weiter, „und zwar schnell“.

Das PMV-Virus beispielsweise kann in Kadavern mehrere Wochen infektiös bleiben und so weitere Tauben infizieren. Taubenkadaver sollten deshalb nicht in der Mülltonne entsorgt oder vergraben, sondern der Tierkörperbeseitigung zugeführt werden. Ziel des Vereins ist es deshalb, gemeinsam mit der Stadtverwaltung einen Weg zu finden, Kadaver sowohl von Öffentlichen Flächen, wie auch aus privaten Liegenschaften kurzfristig zu entfernen, ohne dass Haus- und Grundstückseigentümer unnötig belastet werden. Bürgerinnen und Bürger werden vom Verein weiterhin dringend gebeten, Totfunde im öffentlichen Raum umgehend bei der Feuerwehr zu melden, damit diese schnellstmöglich abgeholt werden können. Bei kranken und schwachen Tieren wird gebeten, die Tierrettung des Tierschutz Braunschweig e.V. anzurufen. Außerhalb der Bürozeiten über die Notrufnummer 110. Wer ein schwaches oder apathisches Tier selbst sichern kann (zum Beispiel in einem Karton), hat die Möglichkeit dieses auch in die Kleintierpraxis am Viewegsgarten, zu bringen. Kosten entstehen nicht. Der Virus, der für Menschen völlig ungefährlich ist, sollte nicht in andere Stadtteile weitergetragen werden. Deshalb sollten die Hände desinfiziert werden nachdem man ein krankes oder totes Tier angefasst hat.

5 Kommentare

  1. Es ist traurig, dass es viele tote Tauben braucht, bevor überhaupt jemand bereit ist, sich dem Thema der Stadttauben zu stellen. Schon lange wird die Initiative (mit dem Ziel einer langfristigen Lösung) immer wieder blockiert. Was muss noch geschehen oder wieviel Leid müssen die Tauben noch ertragen, bis sich unsere Herzen nicht nur zur Weihnachtszeit öffnen für alle Lebewesen, auch für Tauben. Das macht uns doch erst menschlich.

  2. die Frau Gries mit Ihrem Verein hat doch zunächst behauptet, die Tauben seien vergiftet worden. Jetzt ist ein Nachweis auf eine Virusinfektion da und Frau Gries behauptet in allen Kanälen (BZ, NB, regionalbraunschweig, hier) weiterhin, dass das Taubensterben unklar sei. Was will Frau Gries damit bezwecken?

    Wo war denn Frau Gries als vor Jahren schon tote Tauben unter den Brücken Salzdahlumer Straße waren, die verendeten Tiere in den Gittern und auf dem Gehweg lagen? Was hat denn unsere Frau Gries hier gemacht, als sie davon Kenntnis bekam, sie hat die Gitter fast alle von der Feuerwehr öffnen lassen (NB-Artikel mit Bild damals) und die Taubenkotprpoblemtik dort auf Jahre noch verschlimmert, weil sich keiner verantwortlich fühlte die Gitter zu reparieren und alle mit dem Finger auf die anderen Beteiligten gezeigt haben.

    Ich bin der Meinung, dass Frau Gries und der Verein Stadttiere nicht wirklich kompetent und hilfreich sind.

    Ich bin kein Taubenhasser oder Tierhasser, ich mag es bloß nicht durch dren Exkremete laufen zu müssen und Angst zu haben, dass von oben was runter kommt. Wie Frau Gries nämlich ausnahmsweise richtig bemerkt hat leiden Wildtauben auch unter anderen unter Krankheiten und Infektionen. Das diese zum Teil auf den Menschen übertragbar sind sagt sie aus Eigennutz nicht, von daher war die Situation unter den Brücken Salzdahlumer Straße unzumutbar und ekelhaft, wie mir auch von einem Arzt bestätigt wurde.

    • Es wäre doch eigentlich selbstverständlich gewesen, dass Frau Gries zugegeben hätte, dass sie sich mit den Verdächtigungen, die Tauben wären wahrscheinlich vergiftet worden, geirrt hat. Jetzt kommen wieder so lahme Sprüche, dass ein Virus für die Menschen ungefährlich sei. Ähnliches sagte sie auch schon vom Taubendreck. Dabei können extreme Verunreinigungen lebensgefährlich sein. Auch Gebäude werden durch die Exkremente der Tauben beschädigt.
      Wie wäre es denn einmal mit einer Entschuldigung?

  3. Was sind denn das für blödsinnige Kommentare? Ohne Privatpersonen und den Verein Stadttiere wäre das Thema überhaupt nicht thematisiert worden! Es wurden im Vorfeld lediglich Vermutungen geäußert aufgrund der vielen ungeklärten Todesfälle.
    Einige Einzelpersonen hier scheinen Tauben so zu hassen, dass sie ihre Energie hier unbedingt in faktisch falsche und undifferenzierte Kommentare stecken müssen.. Stichwort Kot und Krankheiten! Es gibt bauliche Gutachten und medizinische Studien, die Aussagen von Frau Gries eindeutig wissenschaftlich belegen.

    • genau ohne Frau Gries und ihren Verein würde es das Thema gar nicht geben Frau Gries kümmert sich anscheinend lieber um die Braunschweiger Stadttauben, als um Gesundheitsgefährdungen bei Menschen durch diese kranken und parasitenbefallenen Tauben.
      Es geht mir also eigentlich nur darum, dass Frau Gries hier falsche Aussagen gemacht hat und trotz Diagnose Virusinfektion den populistischen Faden nun weiterspinnt „Ursache weiterhin unklar“.

      Frau Gries stellt sich mit ihrem groben Aktionismus fast ausschließlich wegen Tauben seit einigen Jahren sehr stark in den Vordergrund und nutzt diverse Kanäle. Es war zu beobachten, das bei „unser38“ urplötzlich ganz viele „Tierfreunde“ unter verschiedenen Namen, mit identischen Anmeldezeitraum bei derartigen Themen kommentierten und sich gegenseitig mit ähnlichen Worten unterstützen.
      Als Internetkenner sag ichs mal so, eine reale Person, viele Namen im Netz, die sich selbst unterstützen und loben, der Versuch eine breite Masse vorzutäuschen.
      Leider hat die NB den Blog „unser38“ wieder eingestellt, sonst könnte man das heute noch nachschlagen.

      Aber lassen wir das, interessant wäre zu wissen, wie gefährlich die Taubenkrankheiten und der Kot wirklich sind. Ich verlasse mich dabei nicht auf Gefälligkeitsgut-Gutachten einer Taubenfreundin, die ihre Tierliebe m.E. übertreibt, sondern lieber auf die Meinung von Ärzten.

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