SPD: Interkommunales Gewerbegebiet soll Wirtschaftsstandort Braunschweig stärken

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Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig begrüßt die Pläne der Stadtverwaltung, eine Machbarkeitsstudie für ein interkommunales Gewerbegebiet in Auftrag zu geben. Das Vorhaben soll auf der morgigen Ratssitzung diskutiert und beschlossen werden.

Annegret Ihbe, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, lobt das Vorhaben ausdrücklich: „Die Etablierung eines Gewerbegebiets unter Beteiligung der Städte Braunschweig und Wolfsburg sowie der Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt bedeutet eine enorme Attraktivitätssteigerung der Region Braunschweig als Forschungs- und Wirtschaftsstandort. Die Stadt Braunschweig selbst besitzt nur noch sehr wenige freie Gebiete für die Ansiedlung von Unternehmen. Die Erschließung von Flächen durch den Anschluss an andere Kommunen wird sicherlich zahlreiche Firmen in die Region locken, die von der Infrastruktur Braunschweigs profitieren und sich mit den dort bereits angesiedelten Unternehmen und Forschungseinrichtungen vernetzen möchten. Zusätzlich hat das geplante Gewerbegebiet den großen Standortvorteil, dass von dort aus der Braunschweiger Flughafen in zehn Minuten und der Hafen in 20 Minuten mit dem Auto erreicht werden können.“ Weiterhin sei es für die SPD-Fraktion eine Selbstverständlichkeit, dass bei der Machbarkeitsstudie Umwelt- und Klimaschutzaspekte besondere Beachtung finden.

Das angedachte interkommunale Gewerbegebiet soll am Autobahnkreuz A2/A39 liegen und damit hauptsächlich auf dem Gebiet des Landkreises Helmstedt. Schätzungen beziffern die Größe des Baulandes mit 120 Hektar. Die Fläche bietet daher den Vorteil, dass Grundstücke flexibel zugeschnitten und im Rahmen der Vergabe an die Bedarfe von Unternehmen angepasst werden können. Die SPD-Fraktion sowie die Stadt Braunschweig hoffen, dass durch die Ansiedlung von Unternehmen auf dem Gewerbegebiet sowie die Verlagerungs- und Vergrößerungsmöglichkeiten, die es bereits bestehenden Firmen bietet, das Arbeitsplatzangebot in der Region erhalten und weiter ausgebaut werden kann.

14 Kommentare

  1. Bravo, gute alte SPD, was würde die Wirtschaft ohne dich machen?

    Ach ja, da war doch noch was; gab´s da nicht vor kurzem ein Papier mit ambitionierten Klima- und Umweltzielen, einschließlich Verkehrswende?
    Oder war das mal wieder nicht so gemeint wie´s beschlossen wurde?

    Viel Spaß bei den kommenden Wahlen!

  2. Dieses Projekt ist das absolute Gegenteil von Klimaschutz und Artenschutz und steht für ein weiter so mit der Wirtschaftsweise der vergangenen 250 Jahre, die uns nun als Quittung die Klimakatastrophe und das Artensterben beschert hat.

    Leider wirft die SPD damit alles über den Haufen, was sie in 1,5-jähriger mühsamer Arbeit in ein Klimaschutzkonzept formuliert und in ihr Wahlprogramm übernommen hat.

  3. Wie kann eine so wichtige Naturlandschaft zerstört werden, obwohl viele europäische Schutzgebiete anschließen?
    Zubetoniert ist zubetoniert.

  4. Sehr geehrte Damen und Herren ich sehe keinen Standortvorteil. Diese Fläche soll mitten in die Pampa gebaut werden und mindestens 10 km weit weg von Braunschweig, Wolfsburg und Helmstedt. Die einzige Anfahrtsmöglichkeit für Bedienstete aus der Region ist mit KFz und bei der Grösse für mindestens ca 500 Personen. Eine Bahnlinie gibt es dort auch nicht, weswegen Schwerlast ebenfalls nur mit Diesellastern bewegt werden kann. Sie sehen, es ist aus diesen wenigen Gründen schon ein Umweltdisaster, welches Sie hier planen. Ich kann mir auch keinen ausreichenden Bedarf vorstellen, soweit ab von den Produktionsstellen. Sie haben aber bestimmt schon ausreichend Anfragen von interessierten Firmen, oder nur von den Eigentümern, die gerne Ihr Land dafür veräußern wollen? Ich wäre für Politikerhaftung, falls es ein Flop wird, damit wir jemanden in die Pflicht nehmen können, das wieder abzureißen und den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Ich habe mal schnell nur für die Bediensteten für ein Jahr die Literzahl hoch gerechnet, das sind 182.500 Liter Benzin bei 5 Liter pro 100km und 465.250 kg CO2, wie gesagt, pro Jahr. Plus die LKW´s, macht nicht gerade einen Luftkurort. Alleine der Gedanke lässt mich erschaudern! Aber mit der CDU zusammen, ein wirklich glaubwürdiges (Klima- und Umwelt-) Projekt!

  5. Liebe Gemeinde,
    ich möchte zum Thema einmal genau wissen, welche Firmen sich mit welchem Potential ansiedeln sollen oder wollen. Welche Beträge an Gewerbesteuer sind avisiert, mit der in Verlautbarungen ja immer kräftig kokettiert wird? Liebe SPD, das ist mir ein wenig zu schwammig. Und was soll wohl bei einer Machbarkeitsstudie herauskommen?
    Wes Brot ich eß, des Lied ich sing. 😉
    Das ist doch ein altes bekanntes Spiel. Laßt lieber die Finger davon, is‘ besser so. Nur mal so als Tip.

  6. Werden wirtschaftliche Interessen mal wieder dem Artenschutz und Klimaschutz vorgezogen? Der geplante Raum hat vor allem Bedeutung als Nahrungs- und Rastgebiet für die reiche Vogelwelt (z.B. Kiebitze, Stare, Greifvögel und Kraniche). Das Grünland bietet Brutmöglichkeiten für Wiesenvögel, wie Feldlerche und Wiesenpieper. Diesen Tieren fehlt schon jetzt der Lebensraum! Mühsam werden Gebiete wieder renaturiert um das Artensterben aufzuhalten. Es ist nicht zu rechtfertigen, dass Sie dieses große Gebiete, von dem es im Landkreis Wolfenbüttel kein vergleichbares gibt, aus rein wirtschaftlichen Interessen zerstören wollen.

    In Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens ist dieses Vorgehen auf schärfste zu verurteilen!!!

  7. Unfassbar mit welcher Ignoranz hier vorgegangen werden soll! Für ein paar Komfortzonen einiger weniger Unternehmen sollen 186 ha Fläche inmitten schützenswerter Flächen gepflastert werden!

  8. Ein Gebiet von der Größe einer Kleinstadt zu versiegeln, inmitten einer intakten Natur-und Kulturlandschaft, wie es sie dieser Region kaum noch gibt, ist also zukunftsträchtig?
    Bevor solche, nicht nur für den Klimaschutz unschätzbaren Flächen unwiederbringlich zerstört werden, sollten doch die zahlreichen umliegenden Gewerbegebiete zunächst mit innovativen Konzepten belegt und genutzt werden. Was ist das denn für ein Zukunftskonzept – auch und v.a. für kommende Generationen???
    Einfach weiter so, ist rückwärts gerichtet und völlig aus der Zeit gefallen. Ich erkenne hier nur Ratlosigkeit. Und das ewige Mantra: Arbeitsplätze…
    Wir wünschen uns Produkte aus regionaler Landwirtschaft, beschließen den niedersächsischen Weg, wollen in der Natur leben, reden von Klimaneutralität…und es fällt nichts besseres ein, als weitere Grossgewerbegebiete. Das ist so enttäuschend!

  9. Sehr geehrte Politiker, erklären sie mir doch einmal, warum werden die vielen Gewerbeimmobilien/ Grundstücke in Braunschweig-Kralenriede, -Veltenhof und -Hansestraße, um nur einige zu nennen, die auf einen Nachmieter warten, auf erschlossenem Grund stehen und im bester Verkehrsanbindung zur Autobahn A2 und Forschungsflughafen stehen, nicht berücksichtigt! Ich gebe ihnen den Tipp, schauen sie sich doch einfach einmal in den gängigen Immobilienportalen um, sie werden staunen!

  10. Mit diesem Vorhaben wollen sich unsere Kommunalpolitiker doch ihr Denkmal setzen, unter dem Deckmäntelchen Arbeitsplätze zu schaffen und einer vermeintlichen Wirtschaftstärkung unserer Region zu propagieren. Eine zukunftsweisende Planung sieht anders aus, bezieht Umwelt-und Naturressourcen mit ein. Hier geht mal einen großen Schritt in die falsche Richtung.
    Sind im September nicht Kommunalwahlen?

  11. Versiegelte Altflächen zu nutzen würde einen größeren Beitrag leisten als gesunde Böden zu versiegeln. Bitte haltet euch an den eingeschlagenen „Niedersächsischen Weg“.
    Dadurch lässt es sich auch vermeiden Steuergelder zu verschwenden, die man für ÖPNV und Radwege nutzen könnte.
    Entwicklungen sind wichtig und diese sollten intelligent erfolgen und nicht auf fruchtbaren Böden gründen.
    Besonders schön, Klaus Mohrs aus dem Interview mit TV38 (ab Minute 27):
    Wollen sie denn ein citynahes Gewerbegebiet mit dem ganzen Lärm und Lkws…
    Nee, ist klar, lieber mitten in die Natur setzen, die kann sich nicht wehren und die kleinen Dörfer dürfen eh nicht mitreden.
    Ich werde das in den kommenden Wahlen berücksichtigen.

  12. Ich bin immer wieder fassungslos, wie rücksichtslos und ignorant mit wertvollem Boden umgegangen wird, der unser aller Lebensgrundlage ist. Zugepflastert ist zugepflastert. Kostbare Humusschichten unwiederbringlich verloren.

  13. Lernen wir es nicht? Zumindest nicht die SPD!

    Wir sollen eine riesige Fläche, wo aktuell Natur und Landwirtschaft sind, jetzt umpflügen und zupflastern, damit in den nächsten 5 – 10 Jahren sich hoffentlich Unternehmen ansiedeln!?

    Muss man nur „Arbeitsplätze“ sagen und dann springen alle. Das mag ja ansonsten in der anderen Richtung, Industrievertreter gegenüber Politikern, funktionieren. Aber hier bitte nicht!
    Was kommen denn für Arbeitsplätze?!
    1. An der Autobahn bedeutet, Logistik und Vormontagen. Klassische Unternehmer und die hippen „Start-Ups“ eher nicht. Das bedeutet aufgrund steigender Automatisierung große Hallen, wenig Personal. Einstellen tut man in der Regel auch nicht, sondern bedient sich Zeitarbeitsfirmen, wo man die Mitarbeiterzahl schnell und günstig hoch und runter fahren kann. Und aufgrund der „günstigen“ Lage an der A2, können die auch von weit weg kommen.
    2. E-Auto-Fertigung heißt weniger Fertigungstiefe und damit , weniger menschliche Arbeitskraft! Der Bedarf an Mitarbeitern wird sinken. Darüber sprechen SPD Bürgermeister aber natürlich nicht. Schlechte PR.
    3. Lasten wir die bestehenden Gewerbegebiete doch erst mal aus und bauen nicht benötigte Gebäude und Flächen zurück! Man muss doch nur mal in solche Gebiete um WOB fahren, welche Wüsten da bestehen.
    Schönes Beispiel Gewerbegebiet Ochsendorf: eine Spielhalle, ein Busdepot und ein Autozulieferer für Sitzbezüge, der nichtmal ein Firmenschild am Gebäude hat. Da dieses Gebäude sicher einem Investor gehört, kann man ja schnell wieder raus und weg?!

    Und wenn das alles so sinnvoll ist, sollen BS und WOB doch in ihren Städten bauen. Dann können die Nutzer der neuen Arbeitsplätze mit dem Rad zur Arbeit. Aus Umweltschutzgründen oder weil man sich das Auto nicht leisten kann.

  14. Gute Entscheidung!!! Wir versiegeln unsere Ackerflächen einfach weiter und importieren unsere Nahrungsmittel zunehmend aus dem Ausland – insbesondere aus den Entwicklungsländern, die sich eh nicht wehren können.
    (https://www.lissmann.eu/ressourcenschutz/agrarboden/ „Schätzungen gehen davon aus, dass für die gesamte EU Nahrungs- und Futtermittel sowie Naturfasern und Bioenergie in einem Flächenumfang von 20 bis 30 Millionen ha außerhalb der EU beansprucht werden. Das ist Landraub zum Nachteil der armen Länder“)

    Es ist einfach nur traurig mit was für einem Beispiel ihr den zukünftigen Generationen vorangeht, anstatt endlich mal in Richtung Klimaschutz, Umwelt und soziales Verhalten aktiv zu werden.

    Eine fröhliche Wahl wünsche ich!

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