OB Dr. Gert Hoffmann „…bisher ist nichts gescheitert.“

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Foto: Ausgebootet (© elsa / pixelio.de)

Ein spannendes Interview hat die Braunschweiger Zeitung ihren Lesern präsentiert. Der Redakteur Uwe Hildebrandt befragte den OB Dr. Gert Hoffmann zur Fusion von Wolfsburg und Helmstedt und über die Chancen und Möglichkeiten für Braunschweig an der Fusion teilzunehmen. Über den Fusionsbeschluss hatte der B-S berichtet und zum wiederholten Male die Meinung vertreten, dass der Braunschweiger Oberbürgermeister selber das Problem sei. Siehe „Die Hoffmann-Politik – Braunschweig zunehmend isoliert„.

Nach aufmerksamen Lesens der Befragung erscheint das Desaster der Regionspolitik des Dr. Hoffmann größer als bisher angenommen. In jeder Äußerung von ihm muss das Prinzip Hoffnung herhalten. Hoffnung auf SPD und Grüne, den neuen Innenminister (SPD) oder eine Sachverständigenkommission. Ein OB, der bisher nur die Sprache der Macht verstand, der nichts unversucht ließ politisch Andersdenkende auszugrenzen und ihnen auch mit Zynismus ihre Rolle zuzuteilen, ein solcher OB muss die Fusion von Wolfsburg und Helmstedt und Braunschweigs Ausbootung als schwere Niederlage empfinden. Insofern war die Frage von Herrn Hildebrandt mehr als berechtigt: „Gestehen Sie Ihr Scheitern ein?“ Er sieht noch Chancen durch… „Aber bisher ist nichts gescheitert“, so Hoffmann. Was ist denn sonst scheitern, wenn sich über seinen Kopf hinweg Wolfsburg und Helmstedt einigen, er nicht mal informiert wird und bei seiner Nachfrage, ob er denn auch mitmachen dürfe, eine klare Absage bekommt? Man muss der Tatsache ins Augen sehen: Die Regionspolitik des Oberbürgermeisters Dr. Gert Hoffmann ist vollständig in sich zusammengebrochen, Braunschweig hat bisher das Nachsehen, weil Hoffmann gescheitert ist. Vielleicht können SPD und Grüne noch was retten. Aber sicher erst dann , wenn Hoffmann kein Oberbürgermeister mehr ist.

Als „persönliches Scheitern“ sieht Hoffmann das natürlich nicht, wie er betont, und versucht als halbkluger Stratege Sigmar Gebriel und Gerhard Glogowski gleich mit in seinen Abstiegsstrudel einzubeziehen. Hoffmann versteigt sich sogar in die Behauptung, dass es keine „Niederlage für Braunschweig wäre“, „wenn diese Region nicht käme“. Nein, für Braunschweig wäre das keine Niederlage, sondern eine für Dr. Hoffmann und damit für Braunschweigs Zukunft sehr problematisch. Denn der OB hat recht mit seiner seit 2008 vorgetragenen Befürchtung, dass unsere Region abgehängt wird, wenn wir unsere Kräfte in der Region nicht bündeln. Die Gefahr ist nunmehr sehr groß, dass unter  dem OB Dr. Hoffmann Braunschweig abgehängt wird.

Am15.3.2012 wurde im Wirtschaftsausschuss eine Konzeption 2020 zur weiteren Entwicklung der Region Wolfsburg-Braunschweig präsentiert. Eine neu gegründete Wolfsburg-Braunschweig-Allianz (2009) unter Vorsitz des VW-Vorstandes Neumann und die beiden Oberbürgermeister von Wolfsburg (damals Schnellecke, CDU) und Braunschweig sollten diese Städte nach der Rick-Studie zusammenführen. An OB Dr. Hoffmann muss die Frage gestellt werden, warum das gescheitert ist. Es ist höchst ungewöhnlich, dass eine Partnerschaft in dieser Form so rasch in die Brüche geht, ohne dass ein starker Partner wie Braunschweig auch nur informiert wird. Ein solches Verhalten hat einen konkreten Anlass. Zu der Vermutung, dass mit Hoffmann zu viele vor den Kopf gestoßen wurden, kommt eine weitere hinzu: Das Amt des Oberbürgermeisters in Braunschweig ist eine CDU-Insel in einem rot-grünen Polit-Meer. CDU-Parteifreunde in verantwortlicher Stellung und mit Einfluss gibt es in dieser Region fast keine mehr. Vielleicht kommt es zu der dringend benötigten Fusion durch SPD/Grüne, wenn OB Hoffmann weg ist.

 

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