Niedersachsen: Schlappe Wahl = schlechte Wahl

1

Wenn hier kein Bild angezeigt wird, müssen Sie die Anzeige von Bildern freischalten!

Am Sonntag um 18 Uhr kommt die erste Wahl-Prognose aus Niedersachsen: Feiert die AfD den nächsten Triumph – oder stürzt sie ab? Bei der Bundestagswahl wurde sie mit knapp 13 Prozent drittstärkste Kraft, mühelos zog sie zuletzt in Landtage ein. Ob ihr das auch in Niedersachsen gelingt, ist offen.

Denn die AfD in Niedersachsen hängt durch. In Umfragen liegt sie zwischen 6 und 8 Prozent. Ein einstelliges Ergebnis, vielleicht ein Scheitern an der 5-Prozent-Hürde: Das würde die AfD empfindlich treffen – und ihren Lauf brechen.

Um das zu erreichen, braucht es eine hohe Wahlbeteiligung. Aber leider nehmen viele die Landtagswahlen nicht mehr ernst. Vor vier Jahren machten weniger als 60 Prozent aller Wählerinnen und Wähler in Niedersachsen ihr Kreuz. Die AfD hingegen treibt mit krawalligen Parolen ihre Anhänger sicher an die Urne. So schnitt sie immer besser ab als erwartet.

Über 600 Campact-Aktive bildeten gestern einen Schutzring gegen Rechts um den Landtag in Hannover. Ihre Botschaft an die Wähler/innen war: Gebt Eure Stimme ab – und schützt so unsere Demokratie vor Extremisten!

Darum bitten wir auch Sie:

    Gehen Sie am Sonntag, dem 15. Oktober auf jeden Fall wählen.
    Bitten Sie auch Freund/innen, Kolleg/innen oder Ihre Familie, wählen zu gehen. Leiten Sie am besten diese E-Mail gleich weiter.
    Überlegen Sie, wie Sie Ihre Stimme am wirkungsvollsten einsetzen.

Selbst, wenn die AfD am Sonntag die 5 Prozent schafft, ist es entscheidend, mit wie vielen Mandaten sie in den Landtag einzieht. Und das werden umso weniger, je mehr Stimmen die anderen im Landtag vertretenen Parteien erhalten. Denn alle Stimmen für Parteien, die unter 5 Prozent bleiben, fallen unter den Tisch. Bei der Verteilung der Sitze spielen sie keine Rolle mehr.

Stimmen für Kleinstparteien wie Die Partei oder die Piraten, die voraussichtlich an der 5-Prozent-Hürde scheitern, lassen die AfD-Fraktion also leider nicht schrumpfen. Es ist bitter, aber wahr: Wer Kleinstparteien wählt, nutzt im Kampf gegen Rechts seine Stimme nicht optimal.

Bitte fordern auch Sie bis Sonntag noch möglichst viele Menschen auf, wählen zu gehen. Sie können dazu einfach diese E-Mail weiterleiten. Lassen Sie uns in Niedersachsen den Unterschied machen.

Auch in Niedersachsen ist die AfD rechtslastig: AfD-Landesparteichef Armin-Paul Hampel hat keine Scheu, auf Tagungen von Extremisten aufzutreten. Der niedersächsische Bundestagsabgeordnete Wilhelm von Gottberg hält den Holocaust für ein „Instrument zur Kriminalisierung der Deutschen“.
Kurz vor der Wahl versinkt die AfD zudem in Intrigen: Gerade wurde die Spitzenkandidatin Dana Guth von ihrer Göttinger Kreistagsfraktion ausgeschlossen.  Ihre Parteifreunde halten Guth für zu rechthaberisch und dominant für eine Zusammenarbeit. Auch mit Parteichef Hampel liegt sie über Kreuz. Bei dem hat die Staatsanwaltschaft erst am Montag eine Hausdurchsuchung durchgeführt – wegen Verdachts auf Betrug. Die Rechten sind angeschlagen – der Sonntag könnte für die AfD bitter werden.

Doch dafür müssen alle, denen der Aufstieg der Rechtsextremen nicht passt, zur Wahl gehen. Helfen Sie mit.

Gehen Sie wählen und leiten Sie diese E-Mail weiter

Jetzt klicken und E-Mail verschicken

1 Kommentar

  1. Liebe compactlerInnen,

    es ist richtig und wichtig, zur Wahl zu gehen. Keine Frage. Aber das Problem ist nicht die AfD, sie ist eine Wirkung. Und selbst wenn die Afd in Niedersachsen unter die 5% fallen sollte, ist die Ursache ja noch lange nicht beseitigt.

    Die Fragen , die sich stellen, haben Sie in Ihrem Artikel teilweise angesprochen:
    – Warum gehen so wenige zur Wahl und nehmen diese nicht mehr ernst?
    – Warum können die anderen Parteien „ihre“ Wähler nicht mobilisiereen?
    – Warum wählen die Leute AfD? Sind das alle Rechtsradikale? Oder wählen die aus ganz anderen Gründen die AfD? Sie von compact grenzen diese BürgerInnen aus?

    Bisher höre ich immer nur „Das Einziehen der AfD besorgt mich/uns“. Sich Sorgen machen, ist eine geistig lobenswerte, aber wenn nichts weiter passiert, fruchtlose Tätigkeit. Wenn mein Produkt nicht mehr gefragt ist, dann besorgt mich das auch. Aber ich mache mich aktiv daran, die Ursache zu ergründen, um meine „alten“ Kunden (Wähler) wieder für mich zu gewinnen, Ihre Aktivität erinnert mich eher an das Vorgehen bei Schimmelpilz oder einem Riss in der Wand: nur genügend Putz/Farbe aufzutragen, um alles besser zu überdecken.

    Liebe compachtlerInnen,

    listet doch bitte einmal auf, warum unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger die Afd gewählt haben. Die haben aus ihrer Sicht doch einen guten Grund gehabt und nehmen ihre demokratischen Rechte sehr ernst (gehen zur Wahl), während die anderen anscheinend ihre demokratischen Rechte nicht mehr so ernst nehmen, wie sie schreiben. Und dieses veröffentlichen Sie, zeigen es den nicht-extremen Partein und machen dort Druck. Vielleicht können dann Sie und vor allem die nicht-extremen Parteien diese Mitbürgerinnen und Mitbürger wieder „mitnehmen“ und überzeugen. Und die wenigen, die dann noch „extrem“ wählen, weil sie von „extrem“ überzeugt sind, na das wird unsere Demokratie aushalten.

    Gegen Wahlmüdigkeit und für Ernstnehmen der Wahl hilft auch, jedes zweite Jahr zu wählen, also Wahlperiode nicht immer zu verlängern, sondern zu verkürzen! Wer 4, 5 oder 6 Jahre rastet, der rostet. Wie im Verein, jedes Jahr oder jedes zweite Jahr wahlen, und man hat zumindest das Gefühl „man ist aktiver dabei“ bzw. „man kann etwas mehr mitbestimmen“ und gibt seine Stimme nicht ganz ab.

    Roland Sellien

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.