Mayors For Peace: Hissen der Fahne vor dem Rathaus

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Fahne der Mayors for Peace vor dem Braunschweiger Rathaus (Januar 2021). Foto: Hans-Georg Dempewolf

Von Elke Almut Dieter, Friedenszentrum Braunschweig e.V.

Am Dienstag, 08.07.2025 um 16.00 Uhr

wird der offizielle feierliche Akt in Braunschweig vor dem Rathaus stattfinden: mit Herrn Oberbürgermeister Dr. Kornblum, Frau Bürgermeisterin Ihbe, Vertreter:innen der Presse und der Braunschweiger Friedensorganisationen.

Mit dem Flaggentag erinnern wir an die Initiative der Bürgermeister für den Frieden, die von den Bürgermeistern von Hiroshima und Nagasaki zur Abschaffung aller Atomwaffen gegründet wurde und der weltweit über 8.000 (in Deutschland über 800) Kommunen, auch Landkreise, angehören. Das aktuelle Ziel ist 10.000. Zu diesen gehören neben Braunschweig auch unsere Nachbarn Hannover, Hildesheim, Stadt und Landkreis, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg.

In Anbetracht der Bedeutung dieses Tages für die Friedens- und Anti-Atomwaffenbewegung hoffen wir auf eine rege Beteiligung von Euch. Wir vertreten dort unsere Forderungen nach Abrüstung,  nach einem Verbot nuklearer Waffen, und die Forderung an alle politisch Verantwortlichen, sich vehement für ein Ende der Kriege, für Verhandlungen und eine langfristige friedliche Lösung der Probleme einzusetzen. 

Die  Fortsetzung der Politik mit kriegerischen Mitteln, der Einsatz von Gewalt ist ein Armutszeugnis für die Politik. 

Wissenswertes zum Flaggentag

Von Karl-Heinz Schmidt

Seit 1987 gehört die Stadt Braunschweig der weltweiten Friedensinitiative „Mayors for Peace“ (MfP) an. Weltweit gehören ihr über 8.000 Städte und Gemeinden an. Auch in Deutschland sind über 900 Kommunen dem Bündnis beigetreten. In unserer Region sind dies beispielsweise neben Braunschweig noch Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg, Salzgitter, Walsrode, Wolfenbüttel, Wolfsburg und viele andere. Alle Städte und Gemeinden vereint das Eintreten für Frieden und Abrüstung, internationale Zusammenarbeit und gegen die Existenz und den möglichen Einsatz von Atomwaffen.

Als äusserlich sichtbares Zeichen der Verbundenheit wird in allen Mitgliedskommunen am 8.Juni weltweit der Flaggentag der MfP begangen, entsprechende Friedensflaggen werden vor den Rathäusern gehisst. Damit wird öffentlich ein Zeichen gesetzt und deutlich gemacht, dass auch Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger verantwortlich sind.Wie notwendig diese öffentlichkeitswirksame Aktion ist, zeigen die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine, in Gaza wie auch der amerikanische Angriff auf den Iran. Durch diese kriegerischen Auseinandersetzungen hat sich die Gefahr eines Krieges mit Nuklearwaffen in Europa deutlich erhöht.

Bereits im Jahr 1996 stellte der internationale Gerichtshof in Den Haag fest, dass die Androhung des Einsatzes und der finale Einsatz von Atomwaffen gegen das Völkerrecht verstoßen.Deutschland besitzt zwar keine eigenen Atomwaffen, dennoch lagern auf dem rheinland-pfälzischen Fliegerhorst Büchel etliche amerikanische Atomwaffen, die zur Zeit modernisiert werden sollen.Besonders bedrohlich empfinden es auch viele Bürgerinnen und Bürger, dass Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag noch nicht unterzeichnet hat.

Hinweis: Änderung im letzten Absatz am 9.7.25: Deutschland hat den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, den Atomwaffenverbotsvertrag aber nicht. Trotz Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages, nach dem u. a. Deutschland keine Atomwaffen besitzen darf, lagern aber auf deutschem Boden in Büchel US-amerikanische Atomwaffen, die im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe auch von deutschen Flugzeugen eingesetzt werden könnten, wenn auch nur mit Zustimmung der USA.

1 Kommentar

  1. kleine Ergaenzung:
    Am 9. Juli 1955 wurde in London das Russell-Einstein-Manifest veröffentlicht. Am Folgetag berichteten Medien weltweit. Das Papier machte Furore.
    Auch bei ihremem Vortrag in der Magnikirche vor kurzem wies Frau Erler darauf hin,

    „dass die Angriffe auf Hiroshima und Nagasaki, die sich 2025 ebenfalls zum siebzigsten Mal jähren, ’nur‘ ein kleiner Vorgeschmack dessen gewesen sein würden, was die modernen Wasserstoffbomben anrichten können.“

    Die Bomben von 1945 lagen im Bereich von 10 Kilotonnen Sprengstoff TNT.
    Sprengkoepfe moderner strategischer Raketen koennen bis zu vielen Megatonnen Sprengstoff tragen.
    Und sie ergaenzt:

    „Noch aber wussten sie nichts vom nuklearen Winter.“

    https://www.telepolis.de/features/Vom-Kalten-Krieg-lernen-Warum-die-Geschichte-sich-wiederholt-10482506.html

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