„Geschichte der nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung“

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Von Riccardo Narciso, Gedenkstätte Wolfenbüttel

Vortrag von Dr. Thomas Rahe

Termin: Mittwoch, 17. Mai 2023 19 –20:30 Uhr

Ort: Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, Dokumentationszentrum

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung:Tel.: 05331 –93 55 01-0

Mail: wolfenbuettel.veranstaltungen@stiftung-ng.de

Anlässlich des Internationales Tages gegen Homophobie und Transphobie gibt der Historiker Dr. Thomas Rahe einen Überblick über die Geschichte der nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung. Seit 1871 stellte der Paragraf 175 RStGB sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe. Die Nationalsozialisten verschärften den Paragrafen 1935 drastisch. Fortan waren auch Blicke, Berührungen und Küsse verboten. Zudem konnten die Gerichte längere Haftstrafen anordnen. Über 50.000 Männer verurteilte die NS-Justiz. 10.000 bis 15.000 schwule Männer kamen in Konzentrationslager. Tausende von ihnen überlebten die Gefangenschaft nicht.

Auch im Strafgefängnis Wolfenbüttel waren etwa fünf Prozent der zwischen 1933 und 1945 eingelieferten Gefangenen auf Grundlage von §175 RStGB verurteilt worden. Homosexuelle Inhaftierte sollten in Einzelhaft untergebracht werden. Nach der Gefängnishaft drohte vielen die Übergabe an ein Konzentrationslager. Durch eine „freiwillige Entmannung“ versuchten einige diesem Schicksal zu entgehen. Mehr als 100 Männer wurden dennoch von Wolfenbüttel aus in ein Konzentrationslager überstellt.Die Teilnahme ist kostenlos

1 Kommentar

  1. Zu diesem Thema passt die Puvogelaffäre. Der Jurist Puvogel empfahl in seiner Dissertation die Kastration und distanzierte sich von dieser Empfehlung auch dann nicht als niedersächsischer Justizminister unter Ernst Albrecht als die Gefahr einer Entlassung im Raume stand. Helmut Kramer deckte seinerzeit diesen Fall auf und wurde dann selber disziplinarrechtlich verfolgt.: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Puvogel

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