Brauchen wir die USA noch?

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Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Von Daniela Dahn in „der Freitag

Emanzipation: Ja, meint Daniela Dahn: Wir brauchen Amerika, um zu verstehen, wie wichtig eine Wertegemeinschaft aller Staaten auf europäischem Territorium ist

Von den USA lernen, heißt sich emanzipieren lernen. Ja, wir brauchen die Vereinigten Staaten, um gewarnt zu sein, wie eine sich permanent gegen die Menschenrechte versündigende Großmacht mit unilateralem Anspruch untergeht. Und welchen Frust Respektlosigkeit, Unterdrückung, Rassismus und Armut an der Basis auslöst. Kein Land der Welt sperrt so viele Menschen hinter Gitter. Weil es nicht mit den Problemen fertig wird, die zu Kriminalität führen.

Dankbar bin ich bis heute in der Tat für die Anstrengungen in der Anti-Hitler-Koalition. Doch gleich danach galt die Losung: Kapitalismus first. Als sich in allen deutschen Besatzungszonen die Menschen mit starken Mehrheiten für die Verstaatlichung der NS-verstrickten Großindustrie aussprachen, wussten dies die Amerikaner zu verhindern. Dafür musste die Bundesrepublik keine Reparationen zahlen und hat den Marshallplan bekommen. Seither wird hierzulande ein verklärtes Amerika-Bild gepflegt. Der Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter sprach von einer „nach dem Krieg umgepolten Hörigkeit“. Der beidseitige totalitäre Antikommunismus erleichterte die Anschlussfähigkeit. Weiter

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