„Als die Kirchtürme brannten – Braunschweigs höchste Fackel in der Nacht des FEUERSTURMS
ST. ANDREAS GEDENKT DER ZERSTÖRUNG IM OKTOBER 1944 MIT EINEM BITTGOTTESDIENST UM FRIEDEN
Von Pastor Joachim Hempel
Vor 80 Jahren erlebte Braunschweig die schwersten Bombenangriffe während des 2. Weltkrieges; in der Nacht vom 14./15. Oktober wurden zunächst Sprengbomben und dann 200000 Phosphor-und Brandbomben abgeworfen. Der ausgelöste Feuersturm vernichtete die alte Stadt; Braunschweig verlor sein Gesicht. Die Kirchtürme von St. Andreas loderten als Fackeln in fast 100m Höhe, ein immenser Funkenflug erfasste grosse Stadtgebiete.
St. Andreas war zerstört; am kommenden Sonntag erinnert die Gemeinde mit einem Bittgottesdienst um Frieden an ihr eigenes Schicksal und das der Stadt. Die Predigt hält Domprediger em. Joachim Hempel, der auch daran erinnern wird, dass die St. Andreas-Gemeinde nach dem Krieg im Dom eine Herberge fand, bis die Kirche wieder aufgebaut war. Die musikalische Gestaltung liegt bei Gerhard Urbigkeit, Orgel.
BITTGOTTESDIENST UM FRIEDEN, 20. Oktober 2024, 10.00 Uhr


























Kleine Ergänzung:
Morgen gibt es auch um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema im Gemeindehaus St. Katharinen:
***
„Zerstörung einer Stadt“ Vortrag am 15.10.2024
***
Der Braunschweigische Landesverein lädt anlässlich des 80-jährigen Gedenkens an die Zerstörung in der Bombennacht 14.-15. Oktober 1944 zu einer Vortragsveranstaltung ein. Referent Hans-Werner Kopp zeigt macht mit 200 Fotos aus seinem privaten Bestand die fortschreitende Zerstörung des Stadtgebietes anschaulich. Er geht in seinem Vortrag auch auf weitere Aspekte ein: frühzeitige Luftschutzübungen, Gründung des „Instituts für baulichen Luftschutz“ an der Technischen Hochschule im Jahr 1937 als Vorbereitung zum Bunkerbau, der dann im Oktober 1940 begann („Braunschweiger Bewehrung“). Am 15. Oktober 1944 sind vermutlich ca. 600 Personen umgekommen, davon rund 90 in der Schöppenstedter Straße (Gemeindebezirk von St. Katharinen). Da der Luftschutz nur für die deutsche Bevölkerung vorgesehen war, waren mehr als 40 % der Toten Ausländer (Zwangsarbeiter), denen die Benutzung der öffentlichen Luftschutzeinrichtungen untersagt war.