Diskussion zur Leihmutterschaft in der Ev. Akademie Abt Jerusalem

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Der Diskussion liegt ein konkreter Anlass zugrunde, nämlich die Kündigung des Braunschweiger Domkantors Gerd-Peter Münden, weil er mit seinem Freund eine Familie gründen wollte.

Vielleicht wird in Deutschland zu einem schwierigen Thema Rechtsgeschichte geschrieben. Es geht um die Leihmutterschaft. Der Domkantor Gerd-Peter Münden war von der Landeskirche Braunschweig gekündigt worden, weil er mit seinem Partner über eine Leihmutter eine Familie gründen wollte. Damit degradiere er Frauen und Kinder zu Waren, äußerte Dompredigerin Cornelia Götz und schickte ihre Meinung über email an zahlreiche Adressen. So wurde der Fall öffentlich.

Im Streit um eine Leihmutterschaft hat sich der Domkantor Gerd-Peter Münden erfolgreich gegen den Rauswurf durch die evangelische Landeskirche Braunschweig gewehrt. Bis zu einem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens müsse die Kirche den 56-Jährigen weiterbeschäften. Die Kammer sehe keine rechtlichen Voraussetzungen für eine wirksame Kündigung, sagte ein Gerichtssprecher zur Begründung.

Die Leihmutterschaft sei mit den theologisch-ethischen Grundlagen der Kirche nicht in Einklang zu bringen, so die Begründung der Kirche. Ein Mitarbeiter, der eine Leihmutterschaft in Auftrag geben wolle, könne deshalb seinen kirchlichen Dienst nicht mehr glaubwürdig ausüben. Insbesondere dann nicht, wenn er als Domkantor öffentlichkeitswirksam für die Verkündigung des Evangeliums zuständig sei. Die Kirche betonte, eine Leihmutterschaft berge die Gefahr, dass Mutter und Kind Mittel zum Zweck des eigenen Lebensglücks werden.

„Soll die uneigennützige Leihmutterschaft in Deutschland erlaubt werden? Die Bundesregierung will das überprüfen. Über diese Thema wurde in der Evangelischen Akademie Abt Jerusalem diskutiert. Petra Bahr, Mitglied des deutschen Ethikrates und Regionalbischöfin, sieht die Leihmutterschaft kritisch.“(Evangelische Perspektiven) Lesen, sehen und hören Sie hier die Meinung von Dr. Petra Bahr. Hinter dem Link liegen die Video- Vorträge von Frau Dr. Bahr und dem Landesbischof Dr. Christoph Meyns.

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