Sinkende Ernten im Klimawandel?

0
Regenbogen durch Beregnung eines Zuckerrübenfeldes mit Hilfe von Sprinkler. Foto: Thünen-Institut

Von Mareike Söder (Thünen-Institut)

Die Trockenheit in diesem Jahr hat erneut die Notwendigkeit unterstrichen, die landwirtschaftliche Produktion weiter an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Auf welche Klimafolgen sich der Pflanzenbau einstellen muss, hat ein Projektverbund aus dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, der Thünen-Stabsstelle Klima und Boden, dem Deutschen Wetterdienst, dem Julius Kühn-Institut (JKI) und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. untersucht.

Die Ergebnisse wurden im Thünen Working Paper 198 veröffentlicht. Sie zeigen, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts kein Rückgang der Durchschnittserträge zu erwarten ist. Insbesondere das Wintergetreide könnte durch den früheren Vegetationsbeginn sowie steigende Temperaturen und CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre sogar profitieren. Zwar nimmt die Belastung durch Hitze zukünftig weiter zu, doch lassen die verwendeten Klimaprojektionen und Methoden keine steigenden Ertragsverluste oder -schwankungen durch Trockenheit oder Staunässe erkennen.

Nach Einschätzung des Projektteams gibt es allerdings weiteren Forschungsbedarf bezüglich der projizierten jahreszeitlichen Verteilung der Niederschläge. Verbesserte Datengrundlagen zu Extremwetterlagen und räumlich aufgelösten Ertragsstatistiken werden benötigt. Mit dem BMEL wurde vereinbart, dass das Thünen-Institut und das JKI hier eine neue gemeinsame Daueraufgabe etablieren. Ziel ist es, die Daten- und Methodengrundlagen kontinuierlich auszubauen und das BMEL künftig regelmäßig mit den bestverfügbaren Ertragsprognosen zu versorgen. FI Kontakt: mareike.soeder@thuenen.de

Beitrag aus „Wissenschaft erleben“. Link zu der Studie, auf den sich der Artikel bezieht: Klimawandelbedingte Ertragsveränderungen und Flächennutzung (KlimErtrag) (thuenen.de)

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.