Wir brauchen die Flüchtlinge

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Viele Menschen sorgen sich wegen der vielen Flüchtlinge in unserem Land. Vor allem kämen zu viele Menschen zu schnell. Manche Sorge schlägt um in Aggression. Grenzen dicht, hört man immer wieder. Besonders aus Bayern und rechten Populisten. Polen und Ungarn machen es vor. Ich frage mich, was erschreckender ist, der polnische und ungarische Nationalismus in der EU oder die vielen Fremden, die bei uns Hilfe suchen? Mich entsetzt eher dieser ekelhafte Nationalismus in diesen EU-Staaten.

Die Flüchtlinge sind der treffende Indikator, wie weit es bei uns in der EU mit unseren Werten ist.

Was machen wir denn mit den Flüchlingen, wenn sie an unseren Grenzen stehen. Polen und Ungarn hoffen auf die Aufnahmebereitschaft der Nachbarländer. Und wenn die auch dichtmachen? Mauer, Stacheldraht, Minen, Schießbefehl, oder was? Wollen wir in einem Land leben, das auf Menschenleben keine Rücksicht nimmt? Das unsere Kultur wieder einmal verrät, wie unter den Nazis? Wo Willkür herrscht? Eine Ordnung der Angst? Wir brauchen die Flüchtlinge für unsere Kultur in Deutschland. Sie weisen uns auf Mitmenschlichkeit als hohes kulturelles Gut hin.

Populisten, also die mit den einfachen Lösungen, denken das Problem nicht zu Ende. Das muss es aber. Und was heißt eigentlich „das Problem“? Ist die Aufnahme von Flüchtlingen ein Problem, und falls ja, für wen? Für uns Besitzstandsbürger ist es vielleicht ein Problem, weil uns was weggenommen werden könnte – von unserem Überfluss. Ängste kommen hoch, die auch noch geschürt werden vom sog. Mann/Frau auf der Straße. Vielleicht von „Wir sind das Volk“.

Betrachten wir das „Problem“ etwas nüchterner: Zuerst ist es ein Problem der Flüchtlinge, die aus ihrer Heimat vertrieben werden. Versetzen wir uns doch mal in deren Lage. Denen wird alles weggenommen – nur nicht ihr Leben, ihre individuelle Kultur und ihre Bildung.

Oder wir sehen das „Problem“ egozentrisch. Also, mir soll es nicht schlechter gehen. Aber da sagen die Wirtschaftswissenschaften was ganz anderes. Wir brauchen jeden Flüchtling für unsere Wirtschaft, damit es auch noch in Zukunft mit Deutschland aufwärts geht. Lesen sie dazu:

Zuwanderung: Das zweite deutsche Wirtschaftswunder

Ohne die Zuwanderer der vergangenen Jahre hätte sich die deutsche Wirtschaft nicht so gut entwickelt. Hunderttausende Flüchtlinge könnten nun dafür sorgen, dass sich dieses zweite Wirtschaftswunder fortsetzt.

1 Kommentar

  1. Lieber Uwe, ich finde die Einladung das oberflächlich verklärende Spiegel-Wirtschaftswunder-Märchen zu lesen, problematisch.
    Es mag im letzten Drittel Ironie, Zynismus, … dabei gewesen sein, du wolltest sicher provozieren. Ich frag mich am Ende deines Beitrages aber „Was soll das?“
    Der Spiegel-Artikel schreit nach Kommentierung und Hinterfragung.

    Setz doch bitte diese „Wir brauchen die Flüchtlinge“ als Zitat in Anführungszeichen.

    Der Spiegel-Artikel meint ja wohl eher „Wir benutzen die Flüchtlinge“ oder sogar „Wir miss-brauchen die Flüchtlinge“ – so wahr es dem Primat Konjunktur förderlich ist. Und wenn das dann alles so nützlich ist, dann muss man an den Ursachen ja nicht ernsthaft etwas ändern …

    hier nochmal eine Empfehlung zu Urban Priols Jahresrückblick:
    http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/3c6207e5-5373-4524-870d-7e7c80b6e84f/57267635-965c-4dd0-92b8-7cadae75de99

    der da sehr gut ein paar Zusammenhänge aufzeigt.

    Deswegen eine andere Sicht:

    „Wir brauchen die Flüchtlinge“ um sehend zu werden, und fühlend und verstehend zu werden, …
    Die anfängliche Erleichterung, Krieg und Hunger vorerst entkommen zu sein,
    wird sich bei unseren neuen Mitmenschen sicher wandeln wenn sie sehen das Selfie-Deutschland nicht nur der große Retter ist, sondern am Elend vor dem geflohen wird, kräftig verdient und es mit herbeigeführt hat …
    Was für ein Irrsin, was für eine Heuchelei …? Willkommen im viel „gelobten“ Land …

    Und auch bei mir bleiben die hehren Worte im Halse stecken und enden in Ironie und Zynismus …

    „Hunderttausende Flüchtlinge könnten nun dafür sorgen, dass sich dieses zweite Wirtschaftswunder fortsetzt.“
    Hallooooo??? was soll das denn ??!!!
    Noch mehr Niedriglohn und Leiharbeit vielleicht … ?
    oder aber in der Rüstungsindustrie um den Nachschub zu sichern … ? der dann wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die dann wieder zu Flucht führen, …

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