Die Stadt Braunschweig ist von drastischen Mietsteigerungen betroffen. Die Angebotsmieten sind seit 2012 jährlich um 6,4 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des LINKEN-Bundestagsabgeordneten Victor Perli zur Mietenentwicklung in den 14 größten Städten Niedersachsens hervor.
Im Jahr 2012 zahlten Wohnungssuchende noch eine durchschnittliche Kaltmiete von 5,67 EUR pro Quadratmeter, im Jahr 2018 sind die Mieten bereits auf 8,24 EUR pro Quadratmeter geklettert. Dies entspricht einer Steigerung von rund 45 Prozent. Neben Braunschweig sind auch die anderen Städte von teils drastischen Mietsteigerungen betroffen, am teuersten sind Lüneburg und Göttingen. In Wolfsburg sind die Mieten von 2012 bis 2018 mit 63,1 Prozent am meisten gestiegen. Die Partei DIE LINKE fordert deshalb eine gesetzliche Deckelung der Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt.
„Die aktuellen Mieten sollen als Sofortmaßnahme nach Berliner Vorbild für fünf Jahre eingefroren und zugleich regionale Höchstmieten festlegt werden“, sagt der Bundestagsabgeordnete Perli. Entsetzt über die neuesten Zahlen zeigt sich auch Udo Sommerfeld, Abgeordneter der LINKEN im Rat der Stadt Braunschweig. „Dieser Mietenwahnsinn führt zu einer Trennung von armen und reichen Haushalten in der Stadtgesellschaft. Wir beobachten bereits jetzt eine Verdrängung von Haushalten mit unteren und mittleren Einkommen aus dem Stadtgebiet. Außerdem wollte die Stadt eine große Wohnungsbauoffensive durchführen. Von 5000 geplanten Einheiten bis 2020 sind gerade mal 1/3 gebaut worden“, kritisiert Sommerfeld.
Ein Mietendeckel sei nötig, um vor Verdrängung und Armut zu schützen. In Berlin wird der von den LINKEN initiierte Mietendeckel nach jetzigem Stand im Januar 2020 in Kraft treten. Die LINKEN-Politiker kündigen neben Anträgen im Bundestag und im Stadtrat auch Protestaktionen gegen Mietwucher und Wohnungsnot an.























