Ostermarsch: Es brennt an allen Enden, und kaum jemanden interessiert`s

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Selbst in Großstädten kommen nur einige Hundert Menschen, wenn überhaupt, zu den Kundgebungen der Ostermärsche. In Braunschweig heute waren es nur die ohnehin aktiven ProtestiererInnen. Es sind auch immer dieselben Menschen, die sich jährlich zu einem kläglichen Rest Ostermarschierer versammeln, und oft auch seltsame Behauptungen am offenen Mikrofon zu sagen wagen. Junge Leute sind nicht dabei, seit Jahren nicht. Die Welt brennt und niemand regt sich auf.

Es gibt wahrlich genug Anlässe, dass nicht nur die üblichen Verdächtigen aus der linken Szene demonstrieren, sondern alle, die mit der Politik des Säbelrasselns und Waffenexporte nicht einverstanden sind. Im Zentrum der Kritik der wenigen DemonstrantInnen stehen deutsche Waffenlieferungen an die Türkei und deren Offensive gegen die Kurden in Nordsyrien. Allein das wäre Grund genug auf die Straße zu gehen. Das Land, das derzeit nach 52 Jahren Krieg den Frieden versucht und intern abrüstet, wie Kolumbien, ist nicht der Rede wert. Warum das Engagement so gering ist, versucht Patricia Hecht in einem Interview mit dem Bewegungsforscher Simon Teune zu ergründen.

1 Kommentar

  1. Viele Lippenbekenntnisse heute, aber keine sichtbaren Zeichen der Solidarität mit den Kurden, selbst die kurdischen AFRIN-Fahnen gab es heute nicht – wieder einmal nicht.

    Warum „wieder einmal“?
    Die hiesigen Versammlungsbehörden wollen die Fahnen von der Straßen haben – und, leider, die Veranstalter spielen das Spiel der Behörden mit.

    Ist es nicht angemessen, den Behörden hier zu widersprechen?

    Bereits bei der ersten Protestversammlung zu AFRI wurden die YPG-Fahnen von der Polizei einkassiert, einen Protest des Veranstalters gab es wohl nicht.
    Dabei scheint es schriftlich nicht einmal eine Auflage gegen die sichtbaren Zeichen der syrischen Kurden zu geben, so auch nicht bei der zweiten Kundgebung vor knapp zwei Wochen auf dem Schloss(Fassaden)platz.
    Obwohl nicht per Auflagen verboten, wurden die Kurden erneut Ihrer Fahnen beraubt.

    Was ist los im Friedensbündnis, dass – und das mitten im Krieg – die Solidarität mit den Kurden zum Lippenbekenntnis zu verkommen droht?

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