Von Dorothea „Dottie“ Lipinski / Helllove Photography
Wer in Braunschweig durch das Magniviertel schlendert, kennt vermutlich den kleinen, charmanten Laden „Yoga Ambiente“ – eine Oase zwischen Kopfsteinpflaster und Fachwerk. Manche wissen auch, dass es dazu ein Studio gibt, in dem regelmäßig Kurse stattfinden.
Aber wussten Sie, dass Yvonne, die Inhaberin, eine ganz besondere Reihe ins Leben gerufen hat? Yoga ungewöhnlich – Yoga an Orten, die man nicht sofort mit Sonnengruß und Baumhaltung verbindet. Dazu auf Spendenbasis, um das Tierheim Braunschweig und den Verein Paroshunde e. V. zu unterstützen. Ein Projekt, das Herz und Körper gleichermaßen wärmt.
An einem lauen Sommerabend am 11. August machte ich mich mit drei Kolleginnen – inzwischen längst Freundinnen – auf den Weg zum Schlosspark Richmond. Treffpunkt: die Okerbrücke. Die Sonne stand noch hoch genug, um alles in goldenes Licht zu tauchen, und eine sanfte Brise zog über den Park. Yogamatten raschelten, leises Lachen, eine gewisse erwartungsvolle Ruhe in der Luft – und ja, der Duft von Mückenspray lag auch ein bisschen in der Nase.
Die Teilnehmerzahl war beeindruckend – von Anfängern bis erfahrenen Yogis, alle vereint in Vorfreude. Und mittendrin: Chiara. 29 Jahre alt, gebürtige Braunschweigerin, Yogalehrerin aus Leidenschaft und seit zwei Jahren stolze Besitzerin ihres eigenen Studios „Yoga mit Chiara“ im westlichen Ringgebiet.
„Ich habe selbst Skoliose, und so bin ich zum Yoga gekommen. Am Anfang hat es mir gar nicht so gut gefallen – bis ich Flow-Yogastile entdeckt habe. Heute liebe ich es, weil man nicht nur den Körper stärkt, sondern durch bewusste Atmung und Bewegung auch den Kopf frei bekommt“, erzählt sie mit einem strahlenden Lächeln.
Als Yvonne sie für „Yoga ungewöhnlich“ angefragt hat, war für Chiara sofort klar: Sie ist dabei. „Ich liebe Tiere, habe selbst einen Hund, und freue mich, wenn ich mit meiner Arbeit etwas Gutes tun kann.“
An diesem Abend führte sie uns durch eine Slow Vinyasa Flow-Stunde, sanft und fließend – fast wie das Wasser der Oker neben uns. Die Sonnenstrahlen wärmten den Rücken, irgendwo zwitscherte ein Vogel, und der Alltag rückte mit jedem Atemzug weiter in die Ferne. Zum Abschluss gab es eine kleine, gefühlvolle Meditation – ein stilles Innehalten, bevor wir uns wieder ins Leben außerhalb des Parks verabschiedeten.
Als wir unsere Matten zusammenrollten, war klar: Das war nicht nur Yoga. Das war ein Geschenk – an uns selbst, an die Gemeinschaft und an die Tiere, für die an diesem Abend Spenden gesammelt wurden.
Wer nun neugierig geworden ist, sollte die Augen offenhalten: „Yoga ungewöhnlich“ findet an verschiedenen, oft überraschenden Orten in Braunschweig statt. Und ganz gleich, ob Sie schon lange Yoga praktizieren oder zum ersten Mal eine Matte ausrollen – hier zählt nicht, wie perfekt Ihre Haltung ist, sondern wie sehr Sie im Moment ankommen.
In meiner Fotogalerie können Sie die stimmungsvollen Momente des Abends noch einmal erleben – von der goldenen Abendsonne bis zur entspannten Yoga-Stunde unter freiem Himmel.
