Von Katharina Derlin
Bazon Brock erklärt den Unterschied. Vortrag und Diskussion mit Anja Hesse und Andreas Beitin
Am Mittwoch, 26. August 2020, laden wir wieder zu Volkswagen Art4All mit freiem Eintritt von 16 bis 21 Uhr, Kreativ-Angeboten im Besucheratelier sowie kostenlosen Führungen in Kleingruppen durch unsere Ausstellungen Barbara Kasten. Works und Ulrich Hensel. Zwischenwelten ein! Besucher*innen haben die Möglichkeit sich hierfür über unsere Website unter kunstmuseum.de/kalender für ein Zeitfenster anzumelden. Die erste Führung beginnt um 16 Uhr – und erstmals bieten wir auch fürs spätere Eintreffen eine Feierabend-Führung um 20 Uhr an! Das Café Kunstpause hat wie üblich bis 21 Uhr geöffnet – und es wird erneut vergünstigte Cocktails für 5 Euro in sommerlicher Atmosphäre mit Lounge-Musik geben!
Wir freuen uns sehr, endlich auch wieder unter Corona-Auflagen ein besonderes Programm-Highlight anbieten zu können: Um 18 Uhr begrüßen wir den Kulturtheoretiker Prof. Dr. Bazon Brock zu einem Vortrag über den Unterschied von Kunst und Kultur. In der anschließenden Diskussion werden neben der Braunschweiger Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse und unserem Direktor Dr. Andreas Beitin auch die Besucher*innen Gelegenheit haben, sich zu beteiligen.
Begehrte Plätze
Aufgrund der derzeitigen Maßnahmen gegen eine Covid-19-Ausbreitung können wir nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen anbieten. Deshalb müssen sich Interessent*innen vorab über unsere Website unter kunstmuseum.de/kalender anmelden. Wir benötigen hierfür die Kontaktdaten (Namen, Adresse, Telefonnummer/Emailadresse).
Zum Vortrag
Kunst gegen Kultur? Bazon Brock erklärt den Unterschied: Denn in der Öffentlichkeit bedeuten die Begriffe Kunst und Kultur offensichtlich oft das Gleiche. Damit verfehlt man die spezifischen europäischen Leistungen von den Künsten und Wissenschaften einerseits und den Kulturen andererseits, meint Bazon Brock. Erstere leben ausschließlich von der Autorität der Autoren, Kulturen legitimieren sich durch Wahl, Delegation oder Repräsentation der Kollektive. Europäische Kulturträger und Kunstträger stehen seit Jahrhunderten im Konflikt. Immer schon versuchten alle totalitären Regime, Kunst und Wissenschaft wieder unter die Autorität der Kulturen zu stellen. Das droht in Europa gegenwärtig in für Bazon Brock besonders gefährlicher Weise von Seiten des neoliberalen Marktes, der religiösen Fundamentalisten oder der politischen Extremisten. Wenn die Vision Europa weiter bestehen soll, müssen Kunst und Wissenschaften vor den Machtgelüsten der Kulturträger geschützt werden.

Zu Bazon Brock
Bazon Brock, Denker im Dienst und Künstler ohne Werk, ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Weitere Professuren an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (1965–1976) und der Universität für angewandte Kunst, Wien (1977–1980). 1992 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Eidgenössisch Technischen Hochschule, Zürich und 2012 die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. 2014 bekam er die Honorarprofessur für Prophetie an der HBKsaar, Saarbrücken und 2016 wurde ihm der Von der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal verliehen. 2017 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse. Er entwickelte die Methode des »Action Teaching«, bei dem der Seminarraum zur Bühne für Selbst- und Fremdinszenierungen wird. Von 1968 bis 1992 führte er in Kassel die von ihm begründeten documenta-Besucherschulen durch. Von 2010 bis 2013 leitete er das Studienangebot Der professionalisierte Bürger an der HfG Karlsruhe. Rund 3000 Veranstaltungen und Aktionslehrstücke; zuletzt Lustmarsch durchs Theoriegelände (2006, in elf Museen). Er repräsentiert das „Institut für theoretische Kunst, Universalpoesie und Prognostik“, und ist Gründer der Denkerei / Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand mit Sitz in Berlin (www.denkerei-berlin.de).





























