Etwa 8000 machten mit – Coole Latschdemo in Hannover

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Das stolze Niedersachsenroß trotz Gasmaske im leicht geschädigten Zustand. Da fehlten wahrscheinlich die Jodtabletten.

Die Erfahrung lehrt: Kein Verlass ist auf die Politiker bei der Energiewende. Es geht nicht ohne Druck von der Straße – leider!

Die Spitzenorganisationen der Atomenergiegegner und Befürworter der Energiewende hatten gerufen und viele kamen. Dezental ist diesmal mobilisiert worden. Die Hauptstädte der Bundesländer, die Atomstrom produzieren, waren Ziel der bundesweiten Demonstrationen. So auch Hannover – diesmal auf dem Opernplatz und auf einem Demozug durch die Innenstadt.

Zum Sammeln und für Kundgebungen eignet sich der Opernplatz in Hannover hervorragend. Es gab einige Piraten mit Piratenboot und zahlreiche Grüne – auch Prominenz, wie z. B. unsere Braunschweiger Abgeordnete und Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić. Die SPD war Totalausfall oder sie versteckte sich.

Niedersachsen ist ein Agrarland. Das merkt man auf den Demos mit den ultimativ wahren politischen Sinnsprüchen. Nein, es war keine Landwirtschaftsmesse, die 40 Traktoren waren teilweise mit Anhängern und Miststreuern gekommen, um der Politik den Widersand der Landbevölkerung deutlich zu machen. Die Bauerndemo ist insofern beachtenswert, weil sonst die Bauern hauptsächlich dann zur Rudelbildung neigen, wenn es um Subventionen und Agrarpreise geht oder ein grüner Landwirtschaftsminister eine Rede hält. Von denen gibt es derzeit fünf in den Bundesländern.

Es gab um den Landtag noch nicht mal eine Bannmeile und nichts wurde von der Polizei bewacht. Der früher ängstlich beschworene Weg in die Anarchie fiel diesmal aus.

Auffällig war, dass es auch auf der Strecke fast keine Polizei gab. Entweder war die Polizei beim Fussballspiel in der AWD-Arena (Niedersachsenstadion) oder sie ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Da sind wir doch eigentlich was anderes gewohnt. Ein paar Straßensperren, um die Demo zu schützen. Das war`s.   In der Karmarschstraße kam es zu Verbrüderungen. Bierseelige Borussia Dortmund-Fans, die mit Bierfässern im Arm  in die Demokette liefen, vielleicht um direkte und wahre Demokratie kennen zu lernen (man lernt ja nie aus) waren willkommen. Keinen Ärger gab es, als 96-Fans in Höhe Markthalle dazustießen. Anti-Atom-Demo und rivalisierende Fußballfans scheinen kompatibel zu sein. Alles war friedlich und z. T. auch witzig.

Hinweis für alle Jüngeren: Die grüne Flagge mit der Sonne darin, ist die Flagge der „Republik Freies Wendland“. Und hier die  Bildergalerie vom Hüttendorf. Ein bischen Geschichte kann ja nichts schaden.

Trommelgruppen gibt es inzwischen auf jeder mittelgroßen Demo. In Hannover gab es gleich fünf davon. Sambattac aus Braunschweig war natürlich auch dabei. Es macht immer wieder Freude die schrillrosa Typen zu sehen, die gerne den Zuschauern ein Rhythmusinstrument in die Hand drücken, damit die mitmachen können.

Greenpeace meint wohl mit dem Knoten im Windmühlenmast, dass es an der Zeit ist, den Entscheidungsknoten zur Energiewende zu lösen. Die Kohle in der Kohlenlore sollte als Energieträger durch Windkraft ersetzt werden.

 

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