Bei der morgendlichen Zeitungslektüre

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Glogo auf allen Seiten, auf dem Titelblatt, dem Stadt-Teil und jenem merkwürdigen Teil, der sich „Braunschweiger Land“ nennt, als lebe man noch immer zu Zeiten der Welfen. Es gibt nur ein Ereignis, als sei sonst nicht Wichtiges zu vermelden. überall wird seine Menschlichkeit betont: „Ein Mensch für Menschen.“
Da ahnt man, dass ihm nicht Menschlich-Allzumenschliches fremd ist. Ein unbedarfter Leser, vielleicht ein junger Mensch, der Glogos große Zeiten nicht mehr erlebt hat, wird sich freilich über den jähen Abbruch einer solchen Karriere wundern: Am 14. Oktober 1999 endete plötzlich seine Ministerpräsidentschaft, die erst 13 Monate früher begonnen hatte. Warum? wird er sich fragen. Gab es plötzlich Neuwahlen? Die Lösung des Rätsels wird er in der „Braunschweiger Zeitung“ nicht finden. Statt dessen lauter schöne Worte – wie über einen Toten, über den man ja auch nichts Böses sagen soll. Da soll etwas beerdigt werden, unter den Boden kommen, da besteht ein großes Interesse, ein Stück verdrängte Vergangenheit nicht an Licht kommen zu lassen.

Aber Untote (und Untotes) sind besonders gefährlich, das weiß jeder Kinogänger …

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