Eklat um Helmut Kramers Vortrag

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Am 24.7.2014 hielt Dr. Helmut Kramer im Ratssaal in Wolfenbüttel einen Vortrag, in dem er sich mit den Versäumnissen der Gedenkstättenarbeit in den vergangenen Jahren auseinandersetzte. Schwere Angriffe auf die miserable Arbeit der Gedenkstätte und seines ehemaligen Leiters fuhr Helmut Kramer und begründete die selbstverständlich. Schon während der Veranstaltung gab es massive Widersprüche. Die neue Leiterin der Gedenkstätte Frau Martina Staats war nicht anwesend. Von der Wolfenbüttler Zeitung mit den Vorwürfen konfrontiert nahm sie gleichwohl Stellung und wies die Vorwürfe zurück.

Lesen sie zunächst den Beitrag als PDF  von in der Wolfenbüttler Zeitung. Dem B-S ist bewusst, dass er den Beitrag nicht als PDF hier ungefragt einstellen darf. Die Redaktion bemüht sich hier eine Erlaubnis vom Verlag zu bekommen und hofft auf Nachsicht und Toleranz aufgrund der Bedeutung und Aktualität.

Hier nun der Leserbrief von Helmut Kramerzu der Stellungnahme von Martina Staats.

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu dem oben genannten Artikel bitte ich um Veröffentlichung des folgenden Leserbriefes:

Der Bericht über die Vortragsveranstaltung zur Geschichte der Wolfenbütteler Gedenkstätte ist ein Beispiel guter objektiver Presseberichterstattung. Zur Entlastung des weiterhin als Mitarbeiter tätigen ehemaligen Gedenkstättenleiters sollte man wissen, dass die Dienstaufsicht in Celle versagt und Wilfried Knauer ohne Hilfe und Beratung gelassen hat. Die Gedenkstätte Wolfenbüttel hat es nicht verdient, als eine unbedeutende Stiefschwester der Gedenkstätte Bergen-Belsen behandelt zu werden.

Dass die jetzige Gedenkstättenleiterin Martina Staats ihren Vorgänger in Schutz nimmt, ist menschlich um so nobler, als sie angesichts der Hinterlassenschaft des Herrn Knauer ein schweres Erbe übernommen hat. Auch muß ihr ein Mitarbeiter mit Fachkenntnissen zur NS-Justiz zur Seite gestellt werden. Ebenso wie ein Patient mit einer komplizierten Krankheit auch einen Facharzt hinzuziehen wird, ist eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Justizverbrechen auf mindestens einen weiteren Mitarbeiter angewiesen, der über sein Wissen als Allgemeinhistoriker hinaus über Kompetenz auch im Bereich der Rechtsgeschichte verfügt, mit Interesse auch für die brennenden
Rechtsfragen von heute. Die jungen Menschen von heute möchten neben dem Gedenken an die Opfer auch etwas über die Gefahr des Versagens von Juristen zu allen Zeiten hören.

Hoffnung für einen erfolgreichen Neuanfang gibt, dass es sich bei dem zum 1. September 2014 berufenen neuen Stiftungsgeschäftsführer um einen Historiker handelt, der über ein profundes Expertenwissen zur NS-Justiz verfügt: Dr. Jens-Christian Wagner, erfahrener Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora und Mitarbeiter in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald.

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