Zum Artikel von Ingeborg Gerlach

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Kommentar zum Artikel von Ingeborg Gerlach, der nicht ins Kommentar-Formular passt, aber die Länge erfordert.

Na ja, so kämpferisch war Elmar Altvater am Donnerstag Abend in der Alten Waage  m:E.  auch nicht, eher resignativ, was die politischen Möglichkeiten zur Euro-Rettung angeht.  „Abschaffung des Kapitalismus“ war nicht sein Credo, wie der Artikel von Ingeborg Gerlach suggeriert,  eher das sich immer wiederholende „too big to fail“, wenn es um die „Alternativlosigkeit“ der staatlichen Rettungsmaßnahmen ging. „Die Gläubiger im Falle Griechenlands  am Staatsbankrott beteiligen“, war kein Thema.  Die These: „Raus aus dem Euro“, um wieder außenwirtschaftliche Handlungsfähigkeit zu erhalten, wurde gar nicht diskutiert. (Zu populistisch?) „Beteiligung der Schuldnerstaaten am 0% – Refinanzierungsangebot der EZB“, um die Staatsverschuldung nicht noch größer werden zu lassen,  kam nicht zur Sprache. Dabei plädierte er doch für den „politischen“ Euro, also den Euro, der wieder von den demokratischen politischen Instanzen gesteuert wird und nicht vom Großkapital unter Leitung des ehemaligen Vizepräsidenten von Goldman-Sachs und jetzigen EZB-Chef Mario Draghi. Was blieb, war ein trotzdem interessantes Referat, was die Krisengeschichte in kapitalistischen Ländern angeht. Die Zuhörerfrage nach islamischen Banken, die meines Wissens nach von der Bankenkrise nicht betroffen sind, wurde nicht beantwortet.

 


Kommentare   
 
0 #1 Inge Gerlach 2014-05-18 21:29
Die ernst gemeinte Kritk zum „politischen Euro“ möchte ich nicht unbeantwortet lassen:
1. Altvaters Credo war der Schuldenschnitt , der, wie er in der
Diskussion betonte, auch immer eine Vermögensabgabe der Geldgeber bedeutet. Das käme doch der vom Verfasser angesprochenen „Beteiligung der Schuldner“ sehr nahe.
2. Er erwähnte als Möglichkeit, die weiter verfolgt werden müsste, den
Staatsbankrott, der wahrscheinlich für die Griechen hilfreich gewesen wäre.
3. Einen Ausstieg aus dem Euro lehnt er dezidiert ab, da es sonst kein Gegengewicht zum Dollar/ Yen (und vielleicht zum chinesischen Yüan) gibt.
4. Auf die muslimische Variante des Geldverleihens ist er in der Tat
nicht eingegangen.
 
 

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