Magisches Miteinander: Ein Winterflohmarkt, der das Magniviertel zum Strahlen brachte

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Von Dorothea „Dottie“ Lipinski / Helllove Photography

Floh- und Nachbarschaftsmärkte gehören zu den stillen Schätzen unserer Kultur. Sie bringen Menschen zusammen, schaffen Begegnungen zwischen Türen und Höfen, schenken alten Dingen neue Geschichten und stärken das, was Stadtteile lebendig macht: Gemeinschaft. In Braunschweig sind wir besonders reich an solchen Märkten – mal groß und trubelig, mal liebevoll klein und in den Straßen oder Hinterhöfen einzelner Viertel verwurzelt. Einer der schönsten Orte dafür ist und bleibt das Magniviertel.

Da Flohmärkte hier ohnehin stets etwas Magisches an sich haben, entschied ich mich, den Markt am vergangenen Samstag zu besuchen. Und wieder einmal zeigte sich: Das Magniviertel versteht es, Herz und Sinne zu verzaubern.

Ein Duft, der verführt – und direkt ins Mandala-Studio führt

Schon beim Ankommen an der Magnikirche zog mich ein wundervoller Duft in seinen Bann – warm, würzig, ein Hauch von Winter und Wald. Ohne lange zu überlegen folgte ich ihm und landete im Mandala-Studio von Franziska Arenhövel, einem Ort für Yoga, Therapie und innere Ruhe. Dort traf ich auf zwei herzliche Frauen, Jenny und Nina, die inmitten von Kräutern, Harzen und selbst gemischten Räucherwerken für die Rauhnächte standen.

Wir kamen sofort ins Gespräch – über Adventszeit und Rituale, über Meditation, Rauhnächte, Yoga und die besondere Atmosphäre dieser Wochen. Jenny mischt ihre Räucherwerke selbst; die beiden boten Tee an, warm, wohltuend und voller Gastfreundschaft. Es war einer dieser Momente, in denen man ganz selbstverständlich spürt: Hier bin ich richtig. Ein Ort, den ich bis dahin nicht kannte – und den ich ab jetzt unbedingt empfehlen möchte.

Hinter der Magnikirche: Wärme, Spiele und ein großes Herz

Nur wenige Schritte weiter entdeckte ich einen jungen Mann, umgeben von Spielen, Büchern, Spielzeugen – und dem Duft von frischem Kaffee und selbst gebackenen Keksen. Jonathan, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Kinder- und Jugendzentrums St. Magni, erzählte mir offen von seiner Arbeit.

Ein großer Teil der Dinge, die er anbot, diente der Unterstützung des Zentrums; die Einnahmen aus Getränken und Keksen flossen direkt dorthin. Das Jugendzentrum steht allen Kindern ab sechs Jahren offen – unabhängig von Herkunft, Sprache, Hautfarbe oder Geschlecht. Ein Ort, an dem gespielt, gekocht, gemalt, gebastelt, Sport gemacht und Kind einfach Kind sein darf. Jonathan selbst begleitet die Kinder bei Spielen und sportlichen Aktivitäten. Seine Wärme und Begeisterung waren ansteckend – und ich möchte das Zentrum jedem ans Herz legen.

Durch Höfe, Straßen und Kunstwelten

Weiter ging es durch das Viertel, hinein in Höfe, über Kopfsteinpflaster, vorbei an bunten Ständen und kleinen Überraschungen. In einem besonders liebevoll gestalteten Hof gleich neben der Magnikirche dufteten frisch gebackene Waffeln und Pfannkuchen. Dort lernte ich Vanessa und Felix kennen, die für kleines Geld Dinge ihrer Kinder verkauften und mir erzählten, wie sehr ihnen solche Nachbarschaftstreffen geholfen haben, im Magniviertel anzukommen. Erst vor Kurzem aus Rautheim hergezogen, haben sie hier bereits neue Freundschaften gefunden.

Zwischen all dem entdeckte ich zahlreiche lokale Künstlerinnen und Künstler – darunter Johanna, die ihre feinen handgemachten Werke präsentierte. Und dann hatte ich sogar eine besonders schöne Begegnung: Ganz unerwartet traf ich eine gute Freundin aus dem Studio Yoga Ambiente wieder. Wir freuten uns herzlich, tauschten ein paar Worte, und natürlich konnte ich auch hier nicht widerstehen. Ein paar kleine Kunstwerke und kreative Kleinigkeiten wanderten in meine Tasche – und dazu ein wunderschönes Tarot-Deck, das mich sofort angesprochen hat.

Ein warmes Finale im Café Riptide

Nach über zwei Stunden voller Gespräche, Begegnungen und kleiner Schätze endete mein Rundgang im Café Riptide – einem Ort, der längst Kultstatus im Magniviertel hat. Die Crew empfing alle mit offenen Armen, und neben warmem Glühwein gab es auch köstlichen Kinderpunsch zu einem Sonderpreis. Ein perfekter Ort, um sich aufzuwärmen, durchzuatmen und den Tag ausklingen zu lassen.

Fazit: Mehr als ein Flohmarkt

Was bleibt, ist das Gefühl eines Tages, der reich war an Menschlichkeit, an Wärme, an Begegnungen. Ein Flohmarkt, der zeigt, wie wertvoll Gemeinschaft sein kann – gerade in der Vorweihnachtszeit. Das Magniviertel hat an diesem Samstag einmal mehr bewiesen, dass es nicht nur einer der schönsten Orte unserer Stadt ist, sondern auch einer der herzlichsten.

Wer Lust bekommen hat, selbst in die bunte, lebendige Atmosphäre des Flohmarkts im Magniviertel einzutauchen, kann sich hier ein paar Eindrücke aus Bildern anschauen, die ich an diesem besonderen Samstag festgehalten habe. Jede Aufnahme erzählt ihre eigene kleine Geschichte von Begegnungen, Wärme und Kreativität.

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