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Leserbrief zum Artikel „Burgpassage ist endgültig abgerissen“, BZ vom 29.11.2025

Nun ist es also vollbracht: Die 145 Meter lange Burgpassage wurde dem Erdboden „gleichgemacht“ und es war eine „logistische Herausforderung“. Mit martialischem Metapher und in der Beschreibung einer technischen Glanztat wird das Ende der einst beliebten Burgpassage, die mit ihrem architektonischen Charakter eine städtebauliche Besonderheit darstellte, beschrieben.

Zwar führten mit zunehmendem Leerstand vor allem wirtschaftliche Gründe sowie der Absprung von Investoren zum Niedergang der Burgpassage, jedoch ist zu fragen, ob rechtzeitige Bemühungen seitens der Stadt diese Entwicklung nicht hätten aufhalten können.

Schon vor Jahren versuchten engagierte Bürger mit einer Unterschriftenaktion der negativen Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Eine Bürgerinitiative versuchte bis zuletzt mit innovativen Plänen zu einer zeitgemäßen Umnutzung die Stadt von ihrem Vorhaben, das u.a. den Bau von exklusiven Wohnungen und einem Hotel vorsieht, abzubringen. Leider wurde die Abrissentscheidung nicht mehr zurückgenommen. 10000 Tonnen Bauschutt aus einer insgesamt soliden Bausubstanz sowie die weitere Erhöhung der städtischen Verschuldung, die einem finanziellen Abenteuer gleichkommt, haben mit ökologischer und finanzieller Nachhaltigkeit wenig zu tun.

Gibt es da am Ende vielleicht doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen, wenn die Projektleiterin der städtischen Strukturfördergesellschaft es für nötig hält zu erklären, dass das Dach undicht und mit Taubenkot belastet gewesen sei ?

Helmut Rösner, Braunschweig

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