Von Heike Steingaß
Liebe Leserin, lieber Leser,
so lange ist es nicht her, dass der Gedanke an Moore den Menschen Schauer über den Rücken laufen ließen: unheimlich, gefährlich und wahrscheinlich ein Ort, an dem das Böse wartete. Kein Wunder, dass man sie zunächst mied, später als Gegner betrachtete, den man beseitigen musste. Und das ging am einfachsten, indem man dem Moor das Wasser entzog. Das so gewonnene Land ließ sich für Torfabbau, später für die Landwirtschaft oder als Weide nutzen. Zu diesem Zeitpunkt dachte noch niemand über die Folgen nach, die dieses Vorgehen hatte. Heute wissen wir von der Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz und die CO2-Bilanz. Einen fundierten Überblick darüber gibt uns der Greifswalder Moorforscher Prof. Dr. Jurasinski ab Seite 4.
Aber das Wissen um die Bedeutung ist die eine, das Umgehen damit jedoch die andere Seite der Medaille. Welche Schlüsse sind zu ziehen? Moore wieder zu vernässen, ist der erste Schritt. Unsere Autoren erläutern in dieser Ausgabe die vielen Möglichkeiten, Moore sinnvoll und nachhaltig zu nutzen. Abgerundet wird das Thema durch einen Blick auf Fauna und Flora der Hochmoore (ab S. 14) durch Dr. Heidrun Oberg und auf die Hochmoore des Harzes (ab S. 10). Diesen Artikel verdanken wir Dr. Uwe Wegener, dem ehemaligen wissenschaftlichen Leiter des Nationalpark Hochharz, und unserem Autor Dr. Friedhart Knolle. Gemeinsam haben sie ein unveröffentlichtes Manuskript von Prof. Dr. Hans-Jürgen Beug, eines 2022 verstorbenen führenden Moorforschers, überarbeitet.
Und auch in unserem Hintergrund blicken wir in den Harz. In diesem Jahr feiert das Brockenhaus sein 25. Jubiläum. Die besondere Lage – wie der Name schon sagt auf dem Brocken – hebt dieses natürlich hervor. Aber es ist auch die Geschichte der Entstehung von Norddeutschlands höchstgelegener Bildungseinrichtung, die so besonders ist. Dr. Uwe Wegener war maßgeblich an diesem Prozess beteiligt. Er berichtet über Hindernisse und Schwierigkeiten, aber auch von Durchbrüchenund Erfolgen auf dem Weg vom Gebäude der ehemaligen Staatssicherheit mit seiner Antennenkuppel zum Nationalpark-Besucherzentrum. Nicht nur für regional Interessierte sehr lesenswert.
Besonders ans Herz legen will ich Ihnen auch noch das Internationale Filmfest Braunschweig mit seiner Rubrik ‚Green Horizons‘. Lassen Sie sich von Dr. Stefan Vockrodt für diese sehenswerten Filme begeistern (ab S. 40). Und vielleicht werden Sie bei den Buchtipps fündig, wenn Sie ein Geschenk zu Weihnachten suchen. Wenn nicht, verschenken Sie doch ein Jahresabo der Umweltzeitung.
Kommen Sie gesund durch die trüben Tage oder den goldenen Herbst – je nach Weltsicht.
Herzlichst, Ihre
Heike Steingaß
Hier geht´s zur neuen Ausgabe der Umweltzeitung:
https://www.umweltzentrum-braunschweig.de/umweltzeitung/aktuelle-ausgabe.html
                





















