Jubiläumsjahr: Stadtarchiv – Stadtbibliothek – Städtisches Museum erinnern an ihre 150jährige Geschichte

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Endlich bemerkt das übergreifende Kulturinstitut der Stadt Braunschweig historische Zusammenhänge und macht mit einem handlichen Flyer die Öffentlichkeit darauf aufmerksam:

Mit Veranstaltungen, offenen Tagen  und Ausstellungen zum Thema 150jähriges Jubiläum der Institutionen, präzisen Kommentaren und einer Internet-Adresse mit ausführlicheren Angaben.

Bemerkenswert ist dieses Programm des Gedenkjahres 2011 deshalb, weil in der üblichen Eventkultur ein täglicher Verfallswert von Veranstaltungen herrscht und so die bestehende Kontinuität von kulturellen Einrichtungen aus dem Blick (und aus dem Gedächtnis) gerät: wir wissen im Herbst und Winter nicht mehr, was im Frühjahr und Sommer von Interessen und Bedeutung war, weil wir den Ereignissen nur noch folgen, sie aber immer weniger erinnern können.

Deshalb ein Dank an das richtungweisende Kulturinstitut der Stadt, das eine knappe Gedächtnishilfe lesbar macht und gleichzeitig auf Informationen aus dem Internet hinweist, wenn auch unter dem Mäntelchen von „Tourismus“.

Der vorliegende lobenswerte Versuch einer übergreifenden Sicht anläßlich eines Jubiläumsjahrs macht aber auch deutlich, dass unter der pauschalen Überschrift „Museum“ ein Defizit sichtbar wird, welches auf die nicht institutionell geklärte Braunschweiger Museumslandschaft hinweist:

Die drei bestehenden historischen Museen Braunschweigs: Naturhistorisches Museum, Landesmuseum, Städtisches Museum in 2 Häusern sowie Schlossmuseum sind konzeptionell immer noch nicht unter einen Hut gebracht und so den kulturpolitischen (Spar)Maßnahmen (des Landes, der Stadt, des Sponsors) ausgeliefert. In der praktischen Museumsarbeit helfen sich die genannten Institutionen in Form von Kooperation und gegenseitigen Hilfestellungen, die allerdings unter dem Diktat von allgemeinen Finanznöten und Arbeitsplatzängsten von Mitarbeitern stehen und damit der finanziellen Erosion unterliegen.

So bleibt die Erleichterung über die zusammenfassenden kulturpolitischen Informationen des noch laufenden Jubiläumsjahres 2011gemischt mit der unbequemen Frage nach der (noch?) nicht bewältigten Museumskonzeption in Braunschweig: Was könnte die fachkundige Öffentlichkeit dazu beitragen? Gibt es schon einen Dialog mit ehrenamtlich Interessierten mit dem Kulturinstitut der Stadt?

Offene Fragen, die gestellt werden und beantwortet werden könnten ….

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